Hormonhaushalt: Eigehalt steuert Betteltrieb
Die Küken von Kanarienvögeln "erfahren" schon im Ei, wie gut sie später als Nestling von ihren Eltern versorgt werden und passen entsprechend ihren Betteltrieb um Nahrung an. Das beobachteten Zoologen um Camilla Hinde von der University of Cambridge, indem sie die Vögel unterschiedlich gehaltvoll fütterten und ihren Nachwuchs jeweils anderen Eltern unterschoben.
Für die Verhaltenunterschiede machen die Forscher das Hormon Androgen verantwortlich: Sowohl bei den gut im Futter stehenden Eltern als auch bei ihrem Nachwuchs wiesen die Forscher im Kot höhere Konzentrationen des Geschlechtshormons nach, das nach Ansicht von Hinde und Kollegen bei den Elterntieren den Drang, sich um den Nachwuchs zu kümmern, verstärke, während es die Küken häufiger und lauter betteln lasse. Faktoren, die erst nach dem Schlüpfen relevant werden – etwa die Zahl der Nestbesuche –, spielten dagegen genauso eine untergeordnete Rolle, wie der schwache Fütterungsinstinkt androgenarmer "Stiefmütter".
Die Forscher stellten außerdem fest, dass Küken, deren Mütter einen hohen Androgen- und deren Väter einen erhöhten Testosteronspiegel besaßen, aus größeren Eiern schlüpften und anschließend schneller wuchsen. Noch vor dem Schlüpfen lege also die unterschiedliche Nahrungsqualität während der mütterlichen Eireife fest, wie gut es dem Nachwuchs anschließend gehen wird und welche Überlebenschancen er hat, so Hinde. Dies gelte selbst dann, wenn er von weniger begünstigten Elterntieren aufgezogen wird. (dl)
Hatten die Eltern besonders nahrhaftes Futter erhalten, bettelte ihr Nachwuchs deutlich nachdrücklicher und intensiver um Nahrung als Artgenossen, deren Erzeuger mit einem durchschnittlichen Körnergemisch auskommen mussten. Wer das Küken letztendlich aufzog – ob ein gut oder schlecht genährtes Tier – spielte keine Rolle, denn der Effekt stellte sich auch ein, wenn die Eier vertauscht und beispielsweise die Gelege wohl genährter Tiere schlechter versorgten Paaren zur Brut überlassen wurden.
Für die Verhaltenunterschiede machen die Forscher das Hormon Androgen verantwortlich: Sowohl bei den gut im Futter stehenden Eltern als auch bei ihrem Nachwuchs wiesen die Forscher im Kot höhere Konzentrationen des Geschlechtshormons nach, das nach Ansicht von Hinde und Kollegen bei den Elterntieren den Drang, sich um den Nachwuchs zu kümmern, verstärke, während es die Küken häufiger und lauter betteln lasse. Faktoren, die erst nach dem Schlüpfen relevant werden – etwa die Zahl der Nestbesuche –, spielten dagegen genauso eine untergeordnete Rolle, wie der schwache Fütterungsinstinkt androgenarmer "Stiefmütter".
Die Forscher stellten außerdem fest, dass Küken, deren Mütter einen hohen Androgen- und deren Väter einen erhöhten Testosteronspiegel besaßen, aus größeren Eiern schlüpften und anschließend schneller wuchsen. Noch vor dem Schlüpfen lege also die unterschiedliche Nahrungsqualität während der mütterlichen Eireife fest, wie gut es dem Nachwuchs anschließend gehen wird und welche Überlebenschancen er hat, so Hinde. Dies gelte selbst dann, wenn er von weniger begünstigten Elterntieren aufgezogen wird. (dl)
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