News: Elektronen für kleinere Bits
Bob Buhrman, Jordan Katine und ihren Kollegen von der Cornell University in Ithaca, New York, haben nun eine Methode entwickelt, die mit Elektronen arbeitet. Die Forscher stellten Microchips mit magnetisierten Metallkissen her. Diese sind 50 Nanometer hoch und 100 Nanometer breit und enthalten zwei Schichten aus Cobalt, in deren Mitte sich eine Kupferschicht befindet. Die untere Cobaltschicht ist dicker als die obere. Um ein Bit zu schreiben, schicken die Wissenschaftler Elektronen durch die Kissen. Verläuft der Strom vom Fuß in die Spitze, können nur solche Elektronen in die obere, dünnere Schicht passieren, deren magnetische Orientierung zur unteren Schicht passen. Weil die Pole von hintereinander liegenden Magneten immer in die gleiche Richtung weisen, bewirken die Elektronen dabei, dass sich die obere Schicht magnetisch genau so ausrichtet, wie die untere. Schicken die Wissenschaftler den Strom in die umgekehrte Richtung, also von oben nach unten, kehrt sich der Effekt um: Die Magnetisierung der dünneren Schicht wechselt gegen die Polung der dickeren, unbeweglichen Schicht.
Um die Nullen und Einsen auszulesen, nutzen die Forscher einen kleineren Strom und messen den Widerstand der Kissen. Dieser ist höher, wenn sich die Magnetisierung der beiden Cobaltschichten voneinander unterscheidet. Die Wissenschaftler stellten ihre Ergebnisse am 21. März 2000 auf einer Tagung der American Physical Society vor.
Einige Hürden sind allerdings noch zu nehmen: Es schwierig, zwischen einer Null und einer Eins zu unterscheiden, weil die Differenzen zwischen den Widerständen sehr klein sind. Außerdem bleiben die Bits nur eine begrenzte Zeit in einem bestimmten Zustand bestehen.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 22.3.2000
"Kleine Körner für große Speicherkapazität"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 10.3.2000
"Mit 1000 Füßen in die Datenberge"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 5.5.1999
"Magnetspeicher weisen den Weg"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
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