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Soziale Netzwerke: Fachmagazin äußert sich besorgt über Facebook-Studie

Ethische Forschungsstandards müssen auch bei Studien in sozialen Netzwerken eingehalten werden, fordert der Chefredakteur von PNAS, wo eine kontroverse Arbeit erschien.
Facebook

Das US-amerikanische Fachmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) äußert sich in einer Mitteilung der Chefredaktion besorgt über die so genannte Facebook-Studie, die Anfang der Woche in dem Journal erschienen war. Soziologen um Adam Kramer und Jamie Guillory von der Cornell University hatten für ihr Experiment den Mitteilungseingang von Facebook-Mitgliedern gezielt manipuliert, indem sie ihnen wahlweise eher traurige oder eher fröhliche Beiträge ihrer Freunde in dem sozialen Netzwerk vorenthielten: Sie wollten testen, welchen Einfluss dies auf die Gemütslage der Testpersonen hatte. Allerdings informierten die Wissenschaftler zuvor die betroffenen Menschen nicht und verstießen damit gegen elementare ethische Leitlinien der Wissenschaft. Stattdessen beriefen sie sich auf die Geschäftsbedingungen von Facebook, die eine Einschränkung und gezielte Auswahl von Mitteilungen erlaubt.

Basierend auf den Informationen durch die Autoren habe man sich entschlossen die Studie zu publizieren, so Chefredakteur Inder Verma. Es sei jedoch Besorgnis erregend, dass die Datensammlung durch Facebook den wissenschaftlichen Ethikstandards nicht entsprach, die "Teilnehmer" nicht informiert wurden und keine Chance hatten, diesem Test zu widersprechen und nicht teilnehmen zu müssen. Da die Erforschung von Interaktionen in sozialen Netzwerken zukünftig immer wichtiger werde, müsse man sehr sensibel und vorsichtig mit dieser Art Studien umgehen, um die Privatsphäre der Menschen zumindest von wissenschaftlicher Seite zu achten.

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