Geotektonik: Ist Mittelamerika schuld an den Eiszeiten?
Vor 4,5 Millionen Jahren begann sich die Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika zu schließen – mit weit reichenden Folgen: Ungehindert konnten beispielsweise nun Tierarten in beide Richtungen wandern. Doch auch global wirkte sich die Entstehung Zentralamerikas aus, denn sie löste wahrscheinlich das Eiszeitalter vor 2,6 Millionen mit aus, meinen Geowissenschaftler um Thomas Stevens von der University of London. Die Trennung von Pazifik und Atlantik unterband den Salzwasseraustausch zwischen beiden Ozeanen, während feuchte Luftmassen weiterhin mit Ostwinden die Barriere überwanden.
Dieser Regen süßte in der Folge den Pazifik etwas aus und erleichterte die Meereisbildung im pazifischen Teil der Arktis, womit die Abkühlung begann. Gleichzeitig verstärkte sich dadurch der Hochdruckeinfluss im Nordpazifik, der wiederum südwestliche Monsunwinde intensivierte, die zum Druckausgleich in Richtung des Hochs strömen. Obwohl die Temperaturen also sanken, nahmen zum einen die Monsunniederschläge über Asien zu – was den Pazifik weiter aussüßte und die Eisbildung entsprechend vorantrieb. Darüberhinaus verstärkten sich aber auch die Schneefälle im Himalaja und in nördlichen Breiten, weshalb die Gletscher wuchsen: Die höhere Albedo, also Rückstrahlung ins All, senkte daraufhin die Temperaturen – eine negative Rückkopplung setzte ein, die letztlich in den Eiszeiten mündete.
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