Gaia durchmustert den Himmel: Gaia in Zahlen
Der Start der europäischen Astrometrie-Mission Gaia ist für den 19. Dezember 2013 um 10:12 Uhr MEZ vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana geplant. Die Esa überträgt den Start von Gaia live im Internet ab 09:50 Uhr. Hier finden Sie die wichtigsten Daten und Fakten zur Gaia-Mission.
Mission: Gaia soll die Positionen und Eigengeschwindigkeiten von einer Milliarde Sterne bestimmen und daraus die größte und präziseste 3-D-Karte unseres Milchstraßensystems erstellen.
Startdatum: 19. Dezember 2013, 10:12 Uhr MEZ
Missionsende: Die Primärmission soll nach 5,5 Jahren im Jahr 2019 enden, davon entfällt ein halbes Jahr auf die Inbetriebnahme im All.
Trägerrakete: Sojus-Fregat, Startplatz Kourou, Französisch-Guayana.
Startmasse: 2030 Kilogramm, davon entfallen 710 Kilogramm auf die wissenschaftliche Nutzlast, 920 Kilogramm auf das Service-Modul und 400 Kilogramm auf Treibstoff.
Dimensionen: Durchmesser zehn Meter mit ausgefahrenen Solarzellen-Auslegern
Umlaufbahn: Lissajous-Bahn um den Lagrange-Punkt L2 in 1,5 Millionen Kilometer Abstand zur Erde.
Instrumente: Astro, bestehend aus zwei identischen Telescopen und Kameras; Fotometer für blaues und rotes Licht; Radialgeschwindigkeits-Spektrometer RVS.
Primäre Missionsziele: Messung der Positionen und Eigengeschwindigkeiten von rund einer Milliarde Sternen, bei diesen sollen zudem die Helligkeiten, Temperaturen, Zusammensetzungen und Bewegungen im All ermittelt werden. Erstellung einer dreidimensionalen Karte des Milchstraßensystems.
Weitere mögliche Entdeckungen: einige 100 000 Asteroiden und Kometen im Sonnensystem, bis zu 7000 Exoplaneten, einige 10 000 Braune Zwerge. Des Weiteren könnten bis zu 20 000 Supernovae beobachtet und einige 100 000 ferne aktive Galaxien (Quasare) entdeckt werden.
Wichtige Fakten:
–Gaia wird eine Milliarde Sterne je rund 70-mal im Lauf von fünf Jahren beobachten. Dies entspricht 40 Millionen Beobachtungen pro Tag. Eine Milliarde Sterne sind etwa ein Prozent der Sterne in unserem Milchstraßensystem.
–Von 99 Prozent der von Gaia zu beobachtenden Sterne sind bislang keine exakten Entfernungen bestimmt worden.
–Gaia verwendet die größte Digitalkamera, die jemals in den Weltraum flog. Ihr Detektor weist annähernd eine Milliarde Pixel auf. Eine typische CCD-Kamera in einem Smartphone hat etwa zehn Millionen Pixel.
–Gaia kann Himmelsobjekte registrieren, die rund eine Million mal leuchtschwächer sind als die mit dem Auge gerade noch wahrnehmbaren Lichtquellen.
–Für Himmelsobjekte, die 4000-mal leuchtschwächer sind als die noch gerade mit dem bloßen Auge sichtbaren, wird Gaia die Positionen auf 24 Mikrobogensekunden genau bestimmen. Dies entspricht dem Durchmesser eines menschlichen Haars in einer Entfernung von 1000 Kilometern.
–Gaia wird die Entfernungen zu den uns am nächsten gelegenen Sternen auf 0,001 Prozent genau bestimmen. Selbst die Distanzen zu den Sternen in der Nähe des rund 20 000 Lichtjahre von uns entfernten galaktischen Zentrums werden mit einer Genauigkeit von rund 20 Prozent erfasst.
-Das Wissenschaftler-Konsortium zur Datenverarbeitung und Auswertung umfasst mehr als 400 Personen, die rund 2000 Mannjahre in die Gaia-Mission investieren.
–Zum Missionsende wird das Datenarchiv der Gaia-Mission mehr als ein Petabyte Daten enthalten, dies entspricht rund 200 000 DVDs.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.