Sternphysik: Geburt eines Riesensterns verfolgt
Über einen Zeitraum von zwei Jahren haben Astronomen die Dynamik der Gasmassen um einen jungen, massereichen Stern im Orionnebel in bisher unerreichter Genauigkeit dokumentiert. Ihre Beobachtungen bestätigen, dass sich diese Riesengestirne wie ihre leichteren Verwandten bilden und Magnetfelder dabei eine entscheidende Rolle spielen.
In einer etwa 1300 Lichtjahre entfernten riesigen Staub- und Gaswolke im Sternbild Orion untersuchten Lynn Matthews vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics und ihr Team tausende Gasklumpen, von denen starke, räumlich eng begrenzte Radiostrahlung ausgeht. In den Spektren dieser so genannten Maser wiesen die Forscher chemische Signaturen von Siliziummonoxid nach. Dies sei ein starkes Indiz dafür, dass sich in dieser Region gerade ein Stern bildet, so die Forscher.
Vermutlich befinde sich der werdende Stern inmitten einer rotierenden Akkretionsscheibe, in der Gas auf das Zentrum einfällt, spekulieren die Forscher. Außerdem ließe der Film erkennen, dass kegelförmige Materiebündel senkrecht zur Scheibe nach außen strömen. Dabei würde Drehimpuls aus dem System getragen und so die Sternentstehung vorangetrieben, erläutern die Forscher.
Sie stellten zudem fest, dass sich die abfließenden Materieströme biegen, wenn sie die Scheibe verlassen. Das deute möglicherweise darauf hin, dass Magnetfelder die Gasbewegungen sehr nahe am Protostern beeinflussen. Ob diese allerdings vom werdenden Stern oder der umwirbelnden Gas- und Staubscheibe stammen, ist noch unklar. Bislang können nicht einmal gänzlich andere Ursachen für die Form der Materiescheibe und -ströme ausgeschlossen werden. (mp)
In einer etwa 1300 Lichtjahre entfernten riesigen Staub- und Gaswolke im Sternbild Orion untersuchten Lynn Matthews vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics und ihr Team tausende Gasklumpen, von denen starke, räumlich eng begrenzte Radiostrahlung ausgeht. In den Spektren dieser so genannten Maser wiesen die Forscher chemische Signaturen von Siliziummonoxid nach. Dies sei ein starkes Indiz dafür, dass sich in dieser Region gerade ein Stern bildet, so die Forscher.
Daraufhin richteten sie die Radioteleskope des Very Long Baseline Arrays auf die hellen Strahlungsquellen und verfolgten sie von März 2001 bis zum Dezember 2002. Aus diesen Daten erstellten Matthews und Kollegen nun einen Zeitraffer-Film, der die Bewegungen der Maser und damit der Gasmassen um den Protostern zeigt.
Vermutlich befinde sich der werdende Stern inmitten einer rotierenden Akkretionsscheibe, in der Gas auf das Zentrum einfällt, spekulieren die Forscher. Außerdem ließe der Film erkennen, dass kegelförmige Materiebündel senkrecht zur Scheibe nach außen strömen. Dabei würde Drehimpuls aus dem System getragen und so die Sternentstehung vorangetrieben, erläutern die Forscher.
Sie stellten zudem fest, dass sich die abfließenden Materieströme biegen, wenn sie die Scheibe verlassen. Das deute möglicherweise darauf hin, dass Magnetfelder die Gasbewegungen sehr nahe am Protostern beeinflussen. Ob diese allerdings vom werdenden Stern oder der umwirbelnden Gas- und Staubscheibe stammen, ist noch unklar. Bislang können nicht einmal gänzlich andere Ursachen für die Form der Materiescheibe und -ströme ausgeschlossen werden. (mp)
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