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Wahrnehmung: Geschlechterabhängige Hirnreaktionen auf Humor

Frauen verwenden bei der Wahrnehmung von Humor bestimmte Bereiche des Gehirns stärker als Männer. Neben Arealen der Sprachverarbeitung und des Gedächtnisses sind Regionen aktiver, die Belohnungsgefühle auslösen.

Hirnaktivität | Männliche (oben) und weibliche Gehirne (unten) reagieren unterschiedlich auf Humor.
Allan Reiss und sein Team von der Universität Stanford hatten zehn Frauen und zehn Männern insgesamt siebzig Schwarz-Weiß- Zeichentrickfilme vorgeführt und dabei die neuronale Aktivität verschiedener Hirnbereiche aufgezeichnet. Im Anschluss bewerteten die Teilnehmer die Filme auf einer Skala von eins bis zehn hinsichtlich der "Witzigkeit".

Nucleus accumbens | Besonders beim Nucleus accumbens zeigt sich die unterschiedliche Reaktion auf Humor: Die Hirnregion regt sich bei Frauen (oben rechts) stärker als bei Männern (oben links).
Den Ergebnissen zufolge ähneln sich beide Geschlechter im Gebrauch der Hirnareale, die für Sprachbedeutung und Wortbildung verantwortlich sind. Bei Frauen regen sich aber verstärkt Bereiche, die der analytischen Verarbeitung dienen: der präfrontale Kortex, der vermutlich auf eine stärkere Analyse von Sprache und Wahrnehmung verweist, und der Nucleus accumbens, ein Teil des Belohnungssystems.

Reiss zufolge erwarten Frauen weniger eine Belohnung durch den Film als Männer. Dementsprechend reagiert ihr Belohnungssystem stärker, wenn der Zeichentrickstreifen sie tatsächlich zum Lachen bringt. Dies traf für Männer, die von Beginn an mit einem witzigen Film rechneten, nicht zu.

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