Polargebiete: Gletscher dünnen rascher aus
Mit Hilfe von 50 Millionen Laservermessungen aus dem All haben Glaziologen nun ein genaueres Bild der Eisverluste an Nord- und Südpol zeichnen können. Im Vergleich zu früher hat sich das so genannte dynamische Ausdünnen der Gletscher auf Grönland und in der Antarktis in der Zeit zwischen 2003 und 2007 – aus diesem Jahr stammt der jüngste der verwendeten Datensätze – ausgeweitet: Der Prozess betrifft nun alle Breitengrade auf Grönland, hat sich entlang der antarktischen Küsten verstärkt, reicht weiter ins Landesinnere und beschleunigt sich in dem Maße, in dem Schelfeisgebiete auf dem Meer verloren gehen – sie bremsen als Widerlager normalerweise den Gletscherfluss.
Offensichtlich verstärkt sich der Gletscherschwund dabei meist selbst: Ohnehin schon schnell fließende Eiszungen schrumpfen doppelt so schnell wie langsamere Gletscher – selbst wenn sie beide auf dem gleichen Breitengrad liegen. Sowohl in der Arktis als auch in der Antarktis glich der Schneefall im Entstehungsgebiet der Eiszungen das Schmelzwasservolumen weiter unten nicht mehr aus: Das Abtauen trägt also netto zum Anstieg der Meeresspiegel bei. Besonders ausgeprägt dünnen gegenwärtig die Gletscher der Westantarktis aus. Der Durchmesser des Pine-Island-Gletschers schrumpft zurzeit jährlich um neun Meter. (dl)
Diese Entwicklung hat Hamish Pritchard vom British Antarctic Survey in Cambridge und seine Kollegen nach eigenen Angaben überrascht: Sie hatten nicht damit gerechnet, dass das dynamische Ausdünnen so raschem Wandel unterworfen sein könnte. Neben der Erderwärmung ziehen sie als Ursache auch warme Meeresströmungen in Betracht, welche auf dem Wasser schwimmende Gletscherzungen abtauen. Dadurch und wegen des Schmelzwassers, das als Gleitmittel fungiert, fließt der gesamte Gletscherkörper schneller und verliert an Masse. Vor allem in der Antarktis beschränkte sich dieser Volumenverlust bislang meist auf die Küstenregionen, doch betrifft er nun auch Gebiete, die mehrere hundert Kilometer landeinwärts liegen.
Offensichtlich verstärkt sich der Gletscherschwund dabei meist selbst: Ohnehin schon schnell fließende Eiszungen schrumpfen doppelt so schnell wie langsamere Gletscher – selbst wenn sie beide auf dem gleichen Breitengrad liegen. Sowohl in der Arktis als auch in der Antarktis glich der Schneefall im Entstehungsgebiet der Eiszungen das Schmelzwasservolumen weiter unten nicht mehr aus: Das Abtauen trägt also netto zum Anstieg der Meeresspiegel bei. Besonders ausgeprägt dünnen gegenwärtig die Gletscher der Westantarktis aus. Der Durchmesser des Pine-Island-Gletschers schrumpft zurzeit jährlich um neun Meter. (dl)
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