Unwirtliche Lebensräume: Gut versteckt
Erstaunlich, in welchen entlegenen Winkeln unseres Planeten sich Leben finden lässt. Nun sind Wissenschaftler in der Arktis und der Antarktis auf bisher noch nicht wahrgenommene Lebensräume gestoßen.
Die Steinwüsten in den Polarregionen sind wahrlich unwirtliche Landstriche: Es ist kalt, trocken und windig, und außer Geröll scheint hier nichts zu existieren. Die wenigen heimischen Lebensformen sind Flechten, Moose und vereinzelte Gräser – so dachten selbst Polarforscher. Bis Charles Cockell und Dale Stokes vom British Antarctic Survey nun auf die Idee kamen, einen Blick unter die Steine zu werfen.
Die Antwort liegt in der bewegten Vergangenheit der Geröllfelder, die schon mehrere Eiszeiten erlebt haben: Gletscher kamen und gingen und rissen Gesteine mit, die sie an anderer Stelle wieder frei gaben. Immer wieder gefrierendes Wasser ließ Steine zerplatzen, sodass diese Risse und Kanten bekamen. Durch einen derart zerklüfteten Boden dringt relativ viel Licht ein – genug für die Gemeinschaft der dort ansässigen Mikroorganismen, das so genannte Hypolithion.
Zudem sind die Organismen unter den Steinen hervorragend vor schädlicher ultravioletter Strahlung und rauen Windböen geschützt. Kondensierendes Wasser versorgt sie mit ausreichender Flüssigkeit. Bisher sind Hypolithion-Gemeinschaften zwar aus anderen Gebieten bekannt, allerdings siedeln sie dort nur unter Quarz-Gestein, das – wie man es von Kieseln her kennt – Licht leicht durchschimmern lässt.
Die kleinen Polarwüsten-Bewohner sind zudem nicht zu unterschätzen: Die Wissenschaftler testeten ihre Produktivität durch Messung der von ihnen aufgenommenen Menge des Kohlenstoff-Isotops 14C. Erstaunlicherweise war diese genau so groß wie die Kohlenstoff-Aufnahme der in diesen Regionen ansässigen Pflanzen, Flechten und Moose zusammen – die Produktivität der polaren Gebiete ist damit wohl dank der Mikroorganismen gut doppelt so hoch wie bisher angenommen.
Und tatsächlich: Sowohl in der Arktis als auch in der Antarktis zeigte sich, dass die Unterseiten der Mehrzahl der untersuchten Gesteine dicht von Fotosynthese betreibenden Mikroorganismen besiedelt waren. Hauptsächlich handelte es sich um Cyanobakterien, wobei die Gattungen Gloeocapsa und Chroococcidiopsis besonders häufig vorkamen, die dort regelrechte grüne Bänder formten. Wieso aber siedeln die Organismen nicht an der Oberfläche der Steine, wenn sie doch vom Licht der Sonne leben?
Die Antwort liegt in der bewegten Vergangenheit der Geröllfelder, die schon mehrere Eiszeiten erlebt haben: Gletscher kamen und gingen und rissen Gesteine mit, die sie an anderer Stelle wieder frei gaben. Immer wieder gefrierendes Wasser ließ Steine zerplatzen, sodass diese Risse und Kanten bekamen. Durch einen derart zerklüfteten Boden dringt relativ viel Licht ein – genug für die Gemeinschaft der dort ansässigen Mikroorganismen, das so genannte Hypolithion.
Zudem sind die Organismen unter den Steinen hervorragend vor schädlicher ultravioletter Strahlung und rauen Windböen geschützt. Kondensierendes Wasser versorgt sie mit ausreichender Flüssigkeit. Bisher sind Hypolithion-Gemeinschaften zwar aus anderen Gebieten bekannt, allerdings siedeln sie dort nur unter Quarz-Gestein, das – wie man es von Kieseln her kennt – Licht leicht durchschimmern lässt.
Die kleinen Polarwüsten-Bewohner sind zudem nicht zu unterschätzen: Die Wissenschaftler testeten ihre Produktivität durch Messung der von ihnen aufgenommenen Menge des Kohlenstoff-Isotops 14C. Erstaunlicherweise war diese genau so groß wie die Kohlenstoff-Aufnahme der in diesen Regionen ansässigen Pflanzen, Flechten und Moose zusammen – die Produktivität der polaren Gebiete ist damit wohl dank der Mikroorganismen gut doppelt so hoch wie bisher angenommen.
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