Neurodegenerative Erkrankungen : Häufige Parkinson-Mutation verhindert geregelte Neuronenreifung
Auffällig viele Fälle von vererbter und sporadischer Parkinson-Erkrankungen hängen mit Mutationen im Gen LRRK2 zusammen, wie Forscher seit einigen Jahren wissen. Bislang war aber unklar geblieben, warum ein fehlerhaftes Produkt des Gens die Symptome der Schüttellähmung nach sich zieht. Bingwei Lu von der Stanford University und seine Kollegen können die Zusammenhänge nun etwas besser erklären: Das defekte LRRK2-Protein stört einen mikroRNA-Signalweg, der die Produktion dopaminerger Nerven kontrolliert. Mit dem Wissen lassen sich vielleicht einmal neue Wirkstoffe entwickeln, um die krankheitsbedingte Neurodegeneration zu bremsen.
LRRK2 kodiert die "Leucin Rich Repeat Kinase 2", eine Kinase, die, wenn sie Mutationsbedingt defekt ist, einen wichtigen miRNA-Regulatormechanismus durcheinanderbringt. Die miRNAs bremsen im Normalfall die Produktion von bestimmten Zellsignalen, die ihrerseits den Zellvermehrungszyklus regulieren, erkannten nun Lu und Co im Tierversuch. Ohne den Einfluss der miRNAS sorgen die ungehemmt überproduzierten Signale offenbar dafür, dass dopanminerge Nervenzellen absterben. Ein solches Absterben genau dieser Neuronen beobachtet man auch bei Parkinson-Erkrankten. Vielleicht kann der Krankheit also mit therapeutisch gegebenen miRNA entgegengesteuert werden, die die mutationsbedingt ausgefallenen Moleküle ersetzen.
Die Schüttellähmung ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen und betrifft etwa ein Prozent aller über 65-Jährigen. Viele, aber bei Weitem nicht alle Fälle gehen mit einer von mehreren bekannten Mutationen im LRRK2-Gen einher. Womöglich müssen aber immer mehrere unterschiedliche Genveränderungen und auch bestimmte Umwelteinflüsse zusammenkommen, um die Erkrankung auszulösen. Dafür sprechen auch weitere Ergebnisse der Studie von Lu und Kollegen: Die Forscher weisen etwa darauf hin, dass sich der mutationsbedingte miRNA-Ausfall nur in älteren Tieren auswirkt und auch vom Stress abhängt, dem die Tiere ausgesetzt sind. (jo)
LRRK2 kodiert die "Leucin Rich Repeat Kinase 2", eine Kinase, die, wenn sie Mutationsbedingt defekt ist, einen wichtigen miRNA-Regulatormechanismus durcheinanderbringt. Die miRNAs bremsen im Normalfall die Produktion von bestimmten Zellsignalen, die ihrerseits den Zellvermehrungszyklus regulieren, erkannten nun Lu und Co im Tierversuch. Ohne den Einfluss der miRNAS sorgen die ungehemmt überproduzierten Signale offenbar dafür, dass dopanminerge Nervenzellen absterben. Ein solches Absterben genau dieser Neuronen beobachtet man auch bei Parkinson-Erkrankten. Vielleicht kann der Krankheit also mit therapeutisch gegebenen miRNA entgegengesteuert werden, die die mutationsbedingt ausgefallenen Moleküle ersetzen.
Die Schüttellähmung ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen und betrifft etwa ein Prozent aller über 65-Jährigen. Viele, aber bei Weitem nicht alle Fälle gehen mit einer von mehreren bekannten Mutationen im LRRK2-Gen einher. Womöglich müssen aber immer mehrere unterschiedliche Genveränderungen und auch bestimmte Umwelteinflüsse zusammenkommen, um die Erkrankung auszulösen. Dafür sprechen auch weitere Ergebnisse der Studie von Lu und Kollegen: Die Forscher weisen etwa darauf hin, dass sich der mutationsbedingte miRNA-Ausfall nur in älteren Tieren auswirkt und auch vom Stress abhängt, dem die Tiere ausgesetzt sind. (jo)
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