News: Hoffnungsfrohe Infektion
Wie Ji-Won Yoon und seine Kollegen vom Department of Biology der Yonsei University in Seoul, Korea, in Nature vom 30. November 2000 berichten, könnte diese umständliche Prozedur für den genetisch verursachten Typ 1 der Diabetes in Zukunft überflüssig sein. Ihnen gelang auf gentechnischem Wege die dauerhafte Heilung diabetischer Ratten. Dazu infizierten die Forscher die kranken Tiere mit einem Virus, welches ein Gen für die Insulinproduktion enthielt. Schon fünf Tage nach der Einschleusung der Viren normalisierten sich die Blutzuckerspiegel der Ratten. Besonders eindrucksvoll ist dabei, dass die Viren – ganz ähnlich wie die Bauspeicheldrüse gesunder Menschen – auf veränderte Blutzuckerspiegel reagierten, also je nachdem mehr oder weniger Insulin produzierten. Irgendwelche Nebenwirkungen konnten die Forscher nicht beobachteten. Das Virus hatten die Wissenschaftler vorsorglich verändert, sodass seine unkontrollierte Vermehrung und andere Schädigungen von Zellen ausgeschlossen waren. Jetzt hoffen sie, dass sich ihre Methode schon bald auf den Menschen übertragen lässt. Diabetikern blieben dann die komplizierten Diäten und regelmäßigen Spritzen erspart.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 29.9.2000
"Auf den Punkt gebracht"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 14.8.2000
"Als Nebenwirkung Diabetes?"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 21.3.2000
"Mehr Sicherheit in der Diabetes-Prognose"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Brennpunkt-Thema vom 9.12.1999
"Keine Wunder, aber Fortschritte" - Spektrum der Wissenschaft 2/98, Seite 28
"Diabetes und Superantigene"
(nur für Heft-Abonnenten online zugänglich)
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