Naturschutz: Hotspots als Schutzkonzept ungeeignet?
Die Idee, sich im weltweiten Naturschutz angesichts magerer Finanzmittel auf Biodiversitäts-Hotspots zu beschränken, reicht für den Bedarf von schützenswürdigen Arten und Lebensräumen langfristig nicht aus. Zu diesem Schluss kommen Gerardo Ceballos von der Nationalen Universität Mexiko D.F. und Paul Ehrlich von der Universität Stanford.
Die Wissenschaftler erstellten Verbreitungskarten für die über 4800 landlebenden Säugetierarten in einem Raster mit Zellen von jeweils hundert mal hundert Quadratkilometern. Darin kennzeichneten sie jene Zellen, die als besonders artenreich einzustufen sind, herausragend viele gefährdete Arten beherbergen oder Spezies mit einem eingeschränkten Lebensraum enthalten. Anhand dieser Kriterien und dem Maß an Beeinträchtigung durch den Menschen werden normalerweise Biodiversitäts-Hotspots festgemacht, deren Konzept Ende der 1980er Jahre entstand.
Wie Ceballos und Ehrlich feststellten, erfüllte nur ein Prozent dieser einzelnen Hotspot-Zellen alle drei Kriterien, und nur 16 Prozent der untersuchten Arten waren davon erfasst. Mussten nur zwei Vorgaben zutreffen, lag die Übereinstimmung bei zwei Prozent im Fall Artenvielfalt und eingeschränkter Lebensraum, während deren jeweilige Kombination mit der Zahl bedrohter Arten 22 und 23 Prozent betrug. Fast vierzig Prozent der Spezies fand sich nur in einer Kategorie wieder. Ein ähnliches Bild wurde kürzlich auch für Vogelarten bestätigt.
Hotspots hätten sich damit als gutes Mittel bewährt, zunächst Vorranggebiete für den Naturschutz festzulegen. Den Anforderungen der Zukunft, auch angesichts von sich verschiebenden Verbreitungsgrenzen durch den Klimawandel, würden sie jedoch nicht mehr gerecht. Wichtig sei vielmehr, nun auch auf den Schutz von Einzelpopulationen außerhalb von Hotspots zu achten, wie stark Schutzgebiete durch den Menschen gefährdet sind, wie gut sie sich gegenseitig ergänzen, verknüpft und mit einer Pufferzone umrandet sind. Außerdem müssten alle Naturschützer versuchen, Mittel gegen die grundlegende Bedrohung der Biodiversität zu finden: Bevölkerungswachstum, Ausbeutung durch die Reichen, ungeeignete Technologien und schlechte sozioökonomisch-politische Systeme. (af)
Die Wissenschaftler erstellten Verbreitungskarten für die über 4800 landlebenden Säugetierarten in einem Raster mit Zellen von jeweils hundert mal hundert Quadratkilometern. Darin kennzeichneten sie jene Zellen, die als besonders artenreich einzustufen sind, herausragend viele gefährdete Arten beherbergen oder Spezies mit einem eingeschränkten Lebensraum enthalten. Anhand dieser Kriterien und dem Maß an Beeinträchtigung durch den Menschen werden normalerweise Biodiversitäts-Hotspots festgemacht, deren Konzept Ende der 1980er Jahre entstand.
Wie Ceballos und Ehrlich feststellten, erfüllte nur ein Prozent dieser einzelnen Hotspot-Zellen alle drei Kriterien, und nur 16 Prozent der untersuchten Arten waren davon erfasst. Mussten nur zwei Vorgaben zutreffen, lag die Übereinstimmung bei zwei Prozent im Fall Artenvielfalt und eingeschränkter Lebensraum, während deren jeweilige Kombination mit der Zahl bedrohter Arten 22 und 23 Prozent betrug. Fast vierzig Prozent der Spezies fand sich nur in einer Kategorie wieder. Ein ähnliches Bild wurde kürzlich auch für Vogelarten bestätigt.
Hotspots hätten sich damit als gutes Mittel bewährt, zunächst Vorranggebiete für den Naturschutz festzulegen. Den Anforderungen der Zukunft, auch angesichts von sich verschiebenden Verbreitungsgrenzen durch den Klimawandel, würden sie jedoch nicht mehr gerecht. Wichtig sei vielmehr, nun auch auf den Schutz von Einzelpopulationen außerhalb von Hotspots zu achten, wie stark Schutzgebiete durch den Menschen gefährdet sind, wie gut sie sich gegenseitig ergänzen, verknüpft und mit einer Pufferzone umrandet sind. Außerdem müssten alle Naturschützer versuchen, Mittel gegen die grundlegende Bedrohung der Biodiversität zu finden: Bevölkerungswachstum, Ausbeutung durch die Reichen, ungeeignete Technologien und schlechte sozioökonomisch-politische Systeme. (af)
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