News: Keine Gefahr für die Erde durch Gammastrahlen-Bombe WR 104
Wolf-Rayet-Sterne wie WR 104 im Sternbild Schütze sind sehr kurzlebige, massereiche Sterne, die nach wenigen Millionen Jahren kollabieren und während einer Supernova-Explosion enorme Mengen an kollimierter Gammastrahlung von beiden Polen aussenden. Die Astronomen rechnen damit, dass WR 104 in den nächsten hunderttausend Jahren explodieren wird, da sein Spektrum Hinweise auf eine starke Instabilität enthält.
Zu Beginn des Jahres 2008 machten Nachrichten die Runde, dass WR 104 mit seiner Rotationsachse direkt auf das Sonnensystem weisen würde. Da der Stern nur etwa 8000 Lichtjahre von uns entfernt ist, hielten es die Forscher für denkbar, das der Gammastrahlenblitz das Leben auf der ihm zugewandten Seite der Erde vernichten könnte. Kürzlich durchgeführte Beobachtungen konnten diese Befürchtung jedoch entkräften.
WR 104 ist ein Doppelsternsystem. Es besteht aus dem Wolf-Rayet-Stern selbst und einem etwas weniger massereichen Begleiter vom Spektraltyp OB. Sie umrunden in rund acht Monaten ihren gemeinsamen Schwerpunkt. WR 104 stößt als typischer Wolf-Rayet-Stern einen extrem starken Sternwind aus, der mit Geschwindigkeiten von bis zu 2000 Kilometern pro Sekunde abströmt.
Dieser Sternwind stößt auf den normalen Sternwind des OB-Begleiters, so dass in dessen Nähe eine ausgeprägte Stoßwelle entsteht. Dabei wird das vom Wolf-Rayet-Stern abströmende Gas stark komprimiert. Da es sehr viel Kohlenstoff enthält, entstehen große Mengen an Staub, der als Schweif das Doppelsternsystem verlässt. Da sich dieses aber recht schnell dreht, wird der Schweif ähnlich dem Wasserstrahl eines rotierenden Rasensprengers zu einer Spirale ausgezogen (siehe Bilder und Grafik). Der Staub ist warm und lässt sich im Infraroten daher gut beobachten.
Anhand der Bilder des rotierenden Systems schlossen Astronomen, dass ein Pol des Wolf-Rayet-Sterns direkt zur Erde weist. Ein Forscherteam um Grant Hill am Keck-Observatorium auf Hawaii untersuchte nun das System von WR 104 genauer und konnte feststellen, dass die ersten Annahmen trogen. Die Pole des Sterns weisen um mindestens 30 Grad an der Erde vorbei. Unser Sonnensystem liegt also nicht in der Schusslinie von WR 104.
Tilmann Althaus
Zu Beginn des Jahres 2008 machten Nachrichten die Runde, dass WR 104 mit seiner Rotationsachse direkt auf das Sonnensystem weisen würde. Da der Stern nur etwa 8000 Lichtjahre von uns entfernt ist, hielten es die Forscher für denkbar, das der Gammastrahlenblitz das Leben auf der ihm zugewandten Seite der Erde vernichten könnte. Kürzlich durchgeführte Beobachtungen konnten diese Befürchtung jedoch entkräften.
WR 104 ist ein Doppelsternsystem. Es besteht aus dem Wolf-Rayet-Stern selbst und einem etwas weniger massereichen Begleiter vom Spektraltyp OB. Sie umrunden in rund acht Monaten ihren gemeinsamen Schwerpunkt. WR 104 stößt als typischer Wolf-Rayet-Stern einen extrem starken Sternwind aus, der mit Geschwindigkeiten von bis zu 2000 Kilometern pro Sekunde abströmt.
Dieser Sternwind stößt auf den normalen Sternwind des OB-Begleiters, so dass in dessen Nähe eine ausgeprägte Stoßwelle entsteht. Dabei wird das vom Wolf-Rayet-Stern abströmende Gas stark komprimiert. Da es sehr viel Kohlenstoff enthält, entstehen große Mengen an Staub, der als Schweif das Doppelsternsystem verlässt. Da sich dieses aber recht schnell dreht, wird der Schweif ähnlich dem Wasserstrahl eines rotierenden Rasensprengers zu einer Spirale ausgezogen (siehe Bilder und Grafik). Der Staub ist warm und lässt sich im Infraroten daher gut beobachten.
Anhand der Bilder des rotierenden Systems schlossen Astronomen, dass ein Pol des Wolf-Rayet-Sterns direkt zur Erde weist. Ein Forscherteam um Grant Hill am Keck-Observatorium auf Hawaii untersuchte nun das System von WR 104 genauer und konnte feststellen, dass die ersten Annahmen trogen. Die Pole des Sterns weisen um mindestens 30 Grad an der Erde vorbei. Unser Sonnensystem liegt also nicht in der Schusslinie von WR 104.
Tilmann Althaus
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