Türkei: Löwenstatue überdauerte unversehrt drei Jahrtausende
Fast 3000 Jahre alt und vollkommen unbeschädigt: Im Südosten der heutigen Türkei stießen Archäologen auf eine hochwertige Löwenskulptur, die sich erstaunlich gut erhalten hat. Die fast anderthalb Meter hohe Statue trat bei der Freilegung einer monumentalen Toranlage auf dem Burgberg der hethitischen Stadt Kunulua zu Tage, wo sie vermutlich als eine Art Torwächter aufgestellt gewesen war.
Bevor die Assyrer Kunulua einnahmen, residierte hier rund 200 Jahre lang der Herrscher von Patina, einer von mehreren Nachfolgestaaten des hethitischen Großreichs. Letzteres umspannte im 14. und 13. Jahrhundert v. Chr. ganz Kleinasien, zerfiel aber im Verlauf des 12. Jahrhunderts v. Chr. in mehrere kleine Reiche. Auslöser für den Untergang waren vermutlich Konflikte innerhalb der königlichen Familie sowie der Umstand, dass das Reich auf Grund seiner ungeheuren Größe nicht mehr verwaltet werden konnte.
Katharina Bolle
In der Nähe der Fundstelle fand das Team um Timothy Harrison von der University of Toronto auch eine Steinbasis, die möglicherweise eine weitere Löwenfigur getragen hatte. Auf dem Statuensockel selbst ist eine Herrschergestalt dargestellt, die zwei Löwen zu ihren Seiten in die Mähnen greift. Wie Harrison erklärt, handelt es sich um ein sehr altes Bildmotiv, das "die Bezwingung der chaotischen Natur durch die Ordnung der menschlichen Zivilisation versinnbildlicht" – der "Herr der Tiere" wie auch die Löwenfigur symbolisierten die Macht des Königs und sollten ihn als göttlich legitimierten Beschützer seines Volkes wiedergeben.
Der Torkomplex, so der Archäologe weiter, wurde wohl bei der Eroberung der Stadt durch die Assyrer 738 v. Chr. zerstört und anschließend mit einem heiligen Bezirk überbaut. Offenbar führten die neuen Herren aber die hethitische Tradition fort, Löwenfiguren an Eingängen aufzustellen: Bei früheren Ausgrabungen in den 1930er Jahren kamen an der Schwelle eines assyrischen Tempels löwengestaltige Säulenbasen ans Tageslicht.
Bevor die Assyrer Kunulua einnahmen, residierte hier rund 200 Jahre lang der Herrscher von Patina, einer von mehreren Nachfolgestaaten des hethitischen Großreichs. Letzteres umspannte im 14. und 13. Jahrhundert v. Chr. ganz Kleinasien, zerfiel aber im Verlauf des 12. Jahrhunderts v. Chr. in mehrere kleine Reiche. Auslöser für den Untergang waren vermutlich Konflikte innerhalb der königlichen Familie sowie der Umstand, dass das Reich auf Grund seiner ungeheuren Größe nicht mehr verwaltet werden konnte.
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