Medizin: Mäuse riechen Krebs im Urin
Schon in mehreren Untersuchungen seit 2002 haben Hunde bewiesen, dass sie Tumore mit ihrem Geruchssinn aufspüren können. So erschnüffelten die Vierbeiner Lungenkrebs im Atem von Patienten und Hautkrebs selbst durch Kleidung hindurch. Eine noch erstaunlichere Leistung erbrachten nun allerdings Mäuse aus dem Labor von Koichi Matsumura am Monell Chemical Senses Center in Philadelphia (Pennsylvania): Die Nager erkannten Artgenossen mit Lungenkrebs durch Schnuppern an deren Urin.
Hunde wie Mäuse kommunizieren über Duftsignale in ihren Ausscheidungen. Sie sind daher von Natur aus gut darin, noch feinste Spuren organischer Moleküle im Urin an dessen Geruch zu bemerken. Krebszellen produzieren mit ihrem entarteten Stoffwechsel viele biologische Substanzen in veränderter Konzentration. Das sollte sich auch in der Zusammensetzung von Blut und Harn niederschlagen, so die Vermutung der Forscher. In einem ersten Versuch trainierten sie daher Labormäuse darauf, künstlich mit Lungenkrebs infizierte Artgenossen an deren Urin zu erkennen. Die Trefferquote der Tiere lag schließlich bei rund 70 Prozent, auch wenn die Tumore nur eine Woche alt waren.
Was die Mäuse dabei erkannten, untersuchte Matsumuras Team in vergleichenden chemischen Analysen der Harnproben von gesunden und kranken Mäusen. Bei mehreren Hormonen und Stoffwechselprodukten fanden sich deutliche Unterschiede. In einem Test konnten die Forscher anschließend 47 von 50 infizierten Tieren korrekt erkennen. Gleiches beim Menschen zu erreichen sei jedoch deutlich schwerer, so Matsumura, denn die Stoffwechsel von Personen unterschieden sich viel stärker als die der Versuchstiere. Auch kamen bei den Experimenten nur zwei bekannte Krebsstämme zum Einsatz, während tatsächlich die verschiedensten Unterarten existieren.
Ralf Strobel
Hunde wie Mäuse kommunizieren über Duftsignale in ihren Ausscheidungen. Sie sind daher von Natur aus gut darin, noch feinste Spuren organischer Moleküle im Urin an dessen Geruch zu bemerken. Krebszellen produzieren mit ihrem entarteten Stoffwechsel viele biologische Substanzen in veränderter Konzentration. Das sollte sich auch in der Zusammensetzung von Blut und Harn niederschlagen, so die Vermutung der Forscher. In einem ersten Versuch trainierten sie daher Labormäuse darauf, künstlich mit Lungenkrebs infizierte Artgenossen an deren Urin zu erkennen. Die Trefferquote der Tiere lag schließlich bei rund 70 Prozent, auch wenn die Tumore nur eine Woche alt waren.
Was die Mäuse dabei erkannten, untersuchte Matsumuras Team in vergleichenden chemischen Analysen der Harnproben von gesunden und kranken Mäusen. Bei mehreren Hormonen und Stoffwechselprodukten fanden sich deutliche Unterschiede. In einem Test konnten die Forscher anschließend 47 von 50 infizierten Tieren korrekt erkennen. Gleiches beim Menschen zu erreichen sei jedoch deutlich schwerer, so Matsumura, denn die Stoffwechsel von Personen unterschieden sich viel stärker als die der Versuchstiere. Auch kamen bei den Experimenten nur zwei bekannte Krebsstämme zum Einsatz, während tatsächlich die verschiedensten Unterarten existieren.
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