News: Na dann Gute Nacht
Denn die Arbeitsgruppe um de Viron fand heraus, dass in Zukunft nicht nur die Temperaturen steigen, sondern auch die Tage länger werden. Die Ursachen dafür sind kompliziert, liegen aber letztlich in den ansteigenden Kohlendioxid-Gehalten in der Atmosphäre begründet. Das Treibhausgas führt zur Erwärmung und damit zu Veränderungen der globalen Luftdruckverhältnisse, die ihrerseits die Ost-West- beziehungsweise West-Ost-Strömungen im Meer und in der Atmosphäre beeinflussen. Sie bremsen beziehungsweise beschleunigen die Erde.
Die Forscher simulierten diese Mechanismen mithilfe von 14 Computermodellen des Coupled Model Intercomparison Project, in dessen Rahmen zahlreiche globale Zirkulationsmodelle zusammengeführt werden. Die Grundlage war ein jährlicher CO2-Anstieg in der Atmosphäre von einem Prozent. Somit käme es nach 70 Jahren zu einer Verdopplung des derzeitigen Kohlendioxid-Gehalts - ein Szenario, mit dem die meisten Klimaforscher übereinstimmen.
Nun ist sowieso jeder Tag mal länger und mal kürzer als 24 Stunden. Der Grund dafür sind die saisonal verschieden kräftigen Windsysteme und Meeresströmungen. Das Drehmoment der Erde ändert sich also ständig, und mit ihm die Tageslänge. Um plus-minus 0,5 Millisekunden schwankt die Tageslänge so im Jahreslauf. Der El-Niño-Effekt hatte die Erde im Jahr 1997 derart abgebremst, dass es am Ende gar eine ganze Zehntelsekunde länger war.
Alle 14 Modelle kamen zu ziemlich ähnlichen Ergebnissen. Demnach führt der Treibhauseffekt dazu, dass die abbremsenden Momente in Zukunft an Kraft gewinnen, sich die Erde also langsamer drehen wird. Allerdings rechnen die Forscher damit, dass die Tage in zehn Jahren um gerade mal elf Mikrosekunden länger werden. Bis zum Ende des 21. Jahrhunderts wird sich das auf 0,11 Tausendstel Sekunden pro Tag addieren. Im Vergleich dazu dauert ein Augenzwinkern eine halbe Ewigkeit.
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