News: Nahaufnahme von T Leporis
Astronomen der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile enthüllten mit dem Very Large Telescope Interferometer (VLTI) erstmals die Atmosphärenstruktur eines Riesensterns und entdeckten eine Gashülle um die ferne Sonne.
Sogar in den größten Teleskopen erscheinen Sterne immer nur punktförmig. Diese Aussage früherer astronomischer Fachliteratur stimmt heute nicht mehr. Französischen Astronomen gelang es nun, den rund 500 Lichtjahre entfernten Stern T Leporis im Sternbild Hase als Scheibe abzubilden. Möglich wurde dies durch eine der ersten Interferometrie-Aufnahmen im nahen Infrarot.
Bei der Interferometrie-Technik werden mehrere einzelne Teleskope zusammengeschaltet, wodurch die Wissenschaftler das Auflösungsvermögen eines größeren Teleskops erhalten. Der virtuelle Spiegeldurchmesser entspricht dabei dem größten Abstand zwischen den benutzen Instrumenten.
Im Falle der Europäischen Südsternwarte kombinierten die Astronomen das Licht der vier beweglichen 1,8-Meter-Hilfsteleskope, die neben den Acht-Meter-Riesen Antu, Kueyen, Melipal und Yepun auf dem Paranal-Gipfel stehen. Auf einer Strecke von rund hundert Metern mussten die Geräte mit einer Genauigkeit von weniger als einem Mikrometer ausgerichtet werden. Zum Vergleich: Ein durchschnittliches Menschenhaar ist etwa sechzig bis achtzig Mikrometer breit.
Die ESO-Aufnahme zeigt nun erstmals die zwiebelförmige Atmosphärenstruktur eines Riesensternes. T Leporis ist ein so genannter Mira-Stern mit dem rund hundertfachen Durchmesser unserer Sonne. Säße er im Zentrum unseres Planetensystems, würde er sich bis etwa zur Erdbahn erstrecken. Von der Erde aus erscheint er in etwa so groß wie ein zweistöckiges Haus auf dem Mond. Weiter stellten die Wissenschaftler fest, dass T Leporis von einer Gashülle umgeben ist, die etwa den dreifachen Durchmesser des Sterns aufweist.
Mira-Sterne gehören zu den veränderlichen Riesensternen – es sind Pulsationsveränderliche – mit bis zu mehreren hundert Sonnendurchmessern. Ihre Helligkeit schwankt regelmäßig in einem Zeitraum zwischen 100 und 1000 Tagen und mindestens um 2,5 Größenklassen. Extreme Veränderungen von bis zu zehn Größenklassen sind bekannt. Diese Sterne geben ihre meiste Energie im nahen Infrarotlicht ab, die Helligkeitsschwankungen im Infrarotbereich sind also repräsentativer als die Beobachtungen im sichtbaren Licht.
Mira-Sterne haben den nuklearen Brennstoff in ihrem Inneren fast aufgebraucht, verlieren an Masse und werden ihren Lebensabend als Weiße Zwerge verbringen. Auch unsere Sonne wird in einigen Milliarden Jahren zu einem Mira-Stern. Sie sind ein Hauptproduzent von interstellarem Staub und produzieren – wie auch Supernovae – schwerere Elemente, aus denen nachfolgende Sterngenerationen entstehen.
Auch Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn nutzten das VLTI bereits. Sie fotografierten das Doppelsternsystem Theta 1 Orionis C im Trapez des Orion-Nebels und ermittelten damit die Masse und die Entfernung der beiden Sonnen.
Mirco Saner
Sogar in den größten Teleskopen erscheinen Sterne immer nur punktförmig. Diese Aussage früherer astronomischer Fachliteratur stimmt heute nicht mehr. Französischen Astronomen gelang es nun, den rund 500 Lichtjahre entfernten Stern T Leporis im Sternbild Hase als Scheibe abzubilden. Möglich wurde dies durch eine der ersten Interferometrie-Aufnahmen im nahen Infrarot.
Bei der Interferometrie-Technik werden mehrere einzelne Teleskope zusammengeschaltet, wodurch die Wissenschaftler das Auflösungsvermögen eines größeren Teleskops erhalten. Der virtuelle Spiegeldurchmesser entspricht dabei dem größten Abstand zwischen den benutzen Instrumenten.
Im Falle der Europäischen Südsternwarte kombinierten die Astronomen das Licht der vier beweglichen 1,8-Meter-Hilfsteleskope, die neben den Acht-Meter-Riesen Antu, Kueyen, Melipal und Yepun auf dem Paranal-Gipfel stehen. Auf einer Strecke von rund hundert Metern mussten die Geräte mit einer Genauigkeit von weniger als einem Mikrometer ausgerichtet werden. Zum Vergleich: Ein durchschnittliches Menschenhaar ist etwa sechzig bis achtzig Mikrometer breit.
Die ESO-Aufnahme zeigt nun erstmals die zwiebelförmige Atmosphärenstruktur eines Riesensternes. T Leporis ist ein so genannter Mira-Stern mit dem rund hundertfachen Durchmesser unserer Sonne. Säße er im Zentrum unseres Planetensystems, würde er sich bis etwa zur Erdbahn erstrecken. Von der Erde aus erscheint er in etwa so groß wie ein zweistöckiges Haus auf dem Mond. Weiter stellten die Wissenschaftler fest, dass T Leporis von einer Gashülle umgeben ist, die etwa den dreifachen Durchmesser des Sterns aufweist.
Mira-Sterne gehören zu den veränderlichen Riesensternen – es sind Pulsationsveränderliche – mit bis zu mehreren hundert Sonnendurchmessern. Ihre Helligkeit schwankt regelmäßig in einem Zeitraum zwischen 100 und 1000 Tagen und mindestens um 2,5 Größenklassen. Extreme Veränderungen von bis zu zehn Größenklassen sind bekannt. Diese Sterne geben ihre meiste Energie im nahen Infrarotlicht ab, die Helligkeitsschwankungen im Infrarotbereich sind also repräsentativer als die Beobachtungen im sichtbaren Licht.
Mira-Sterne haben den nuklearen Brennstoff in ihrem Inneren fast aufgebraucht, verlieren an Masse und werden ihren Lebensabend als Weiße Zwerge verbringen. Auch unsere Sonne wird in einigen Milliarden Jahren zu einem Mira-Stern. Sie sind ein Hauptproduzent von interstellarem Staub und produzieren – wie auch Supernovae – schwerere Elemente, aus denen nachfolgende Sterngenerationen entstehen.
Auch Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn nutzten das VLTI bereits. Sie fotografierten das Doppelsternsystem Theta 1 Orionis C im Trapez des Orion-Nebels und ermittelten damit die Masse und die Entfernung der beiden Sonnen.
Mirco Saner
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