Seuchen: Neuer Ebola-Ausbruch im Westkongo
Ein neues Auftauchen des Ebola-Virus im Westen der Demokratischen Republik Kongo lässt ein baldiges Ende der Ebola-Ausbreitung immer unwahrscheinlicher erscheinen. In der Gemeinde Wangata nahe der Stadt Mbandaka hätten sich in den letzten Tagen sechs Menschen infiziert, von denen vier an dem Erreger gestorben seien, berichtet die Weltgesundheitsorganisation WHO.
Insgesamt handelt es sich um den elften Ausbruch der Seuche, seit sie 1976 zum ersten Mal in dem afrikanischen Land aufgetaucht ist. In Mbandaka hatte der Erreger bereits im Frühsommer 2018 gewütet und mehr als 30 Bewohner getötet. Einige Monate später tauchte er dann im Osten des Landes auf, wo das Virus im Lauf eines Jahres mehr als 2000 Menschen umbrachte. In Westafrika war es 2014 und 2015 zum bisher schwersten Ausbruch gekommen, bei dem 11 000 Erkrankte starben.
Noch im Februar 2020 waren Experten zuversichtlich, Ebola im Kongo bald unter Kontrolle zu haben: Die Zahl der Erkrankten war seit August 2019 immer weiter gesunken, in 27 betroffenen Regionen gab es wochenlang keine Neuinfektionen mehr. Und bei den meisten der wenigen neuen Ansteckungen konnten Mediziner die Infektionsketten nachvollziehen. In mindestens einem Fall war die Verfolgung im Februar jedoch gescheitert, was Fachleuten schon damals Sorgen bereitete.
Das extrem arme Land hat nicht nur mit immer wiederkehrenden Gewaltausbrüchen und dem Ebola-Erreger zu kämpfen: Auch Covid-19 hat dort Fuß gefasst, offiziellen Angaben zufolge gibt es bisher rund 2500 Fälle. Seit 2019 grassieren außerdem die Masern, die bisher mehr als 6000 Opfer gefordert haben, die meisten von ihnen Kinder.
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