News: Nützliche Schadstoffe
Bäume in Großstädten müssen einiges aushalten - insbesondere Abgase machen den Pflanzen zu schaffen. Trotzdem wachsen Bäume in Städten wesentlich schneller als auf dem Land. Der Grund: Ozon.
Bäume können sich ihren Lebensraum nicht aussuchen: Wohin der Wind ihre Samen weht oder der Mensch sie pflanzt, müssen sie wachsen - und mit den gegebenen Bedingungen zurecht kommen, so gut es eben geht.
Und in den abgasbelasteten Straßenschluchten von New York City klappt das erstaunlich gut - jedenfalls besser als in den ländlichen Gebieten der Umgebung: Von Wissenschaftlern um Jillian Gregg von der Cornell University im Zentrum von New York gepflanzte Pappeln wuchsen wesentlich schneller als Pappeln im Umland der Metropole.
Innerhalb von drei Jahren legten die Stadtpappeln trotz starker Luftverschmutzung mehr als doppelt so viel Biomasse zu als die Artgenossen auf dem Land. Nach der Analyse aller Wachstumsparameter kristallisierte sich schließlich die einzig mögliche Erklärung für dieses Phänomen heraus: Nicht die Bäume in der Stadt gediehen überdurchschnittlich gut, sondern die Landbäume ungewöhnlich schlecht. Und Verantwortung dafür trugen nicht wie Dünger wirkende Kohlendioxidkonzentrationen oder Stickstoffeinträge in der Stadt - sondern das bodennahe Ozon auf dem Land.
Denn so wunderbar uns die Ozonschicht viele Kilometer über der Erdoberfläche gegen UV-Strahlen schützt, so schädlich ist das aggressive Gas in den tiefen Luftschichten, wo es direkt auf empfindliche Gewebe von Menschen, Tiere und Pflanzen wirken kann. Und in den ländlichen Gebieten um die Stadt New York herum konnte Gregg im Mittel eine um 75 Prozent höhere Ozonbelastung als im Zentrum der Stadt feststellen.
Die Ursache dafür ist hinlänglich bekannt: Ozon entsteht unter Sonneneinstrahlung aus der Reaktion von Sauerstoff mit Stickoxiden. In den Städten, wo die Abgasbelastung der Luft hoch ist, kann das Ozon aber nicht seine volle Wirkung entfalten: Die gleichen Stickoxide, die für seine Entstehung verantwortlich sind, bauen das Ozon über Nacht auch wieder ab. Wird das Gas aber mit dem Wind in ländliche Gegenden verfrachtet, findet es in der reinen Landluft keine geeigneten Reaktionspartner - und plagt stattdessen Asthmatikerlungen oder Pflanzen.
Einmal erkannt, konnten Gregg und ihre Kollegen die Wirkung des Ozons in ihren Klimakammern auch direkt messen: Bei ländlichen Ozonwerten verminderte sich der Biomassezuwachs junger Bäumchen um ganze 50 Prozent.
Seit langem ist bekannt, dass Ozon das empfindliche Blattgewebe von Pflanzen schädigen kann. Das aggressive Gas zerstört Pflanzenzellen, wodurch braune Flecken toten Gewebes auf den Blättern entstehen. Aber eine derart starke Wirkung des Ozons auf das Pflanzenwachstum überraschte die Forscher.
Und in den abgasbelasteten Straßenschluchten von New York City klappt das erstaunlich gut - jedenfalls besser als in den ländlichen Gebieten der Umgebung: Von Wissenschaftlern um Jillian Gregg von der Cornell University im Zentrum von New York gepflanzte Pappeln wuchsen wesentlich schneller als Pappeln im Umland der Metropole.
Innerhalb von drei Jahren legten die Stadtpappeln trotz starker Luftverschmutzung mehr als doppelt so viel Biomasse zu als die Artgenossen auf dem Land. Nach der Analyse aller Wachstumsparameter kristallisierte sich schließlich die einzig mögliche Erklärung für dieses Phänomen heraus: Nicht die Bäume in der Stadt gediehen überdurchschnittlich gut, sondern die Landbäume ungewöhnlich schlecht. Und Verantwortung dafür trugen nicht wie Dünger wirkende Kohlendioxidkonzentrationen oder Stickstoffeinträge in der Stadt - sondern das bodennahe Ozon auf dem Land.
Denn so wunderbar uns die Ozonschicht viele Kilometer über der Erdoberfläche gegen UV-Strahlen schützt, so schädlich ist das aggressive Gas in den tiefen Luftschichten, wo es direkt auf empfindliche Gewebe von Menschen, Tiere und Pflanzen wirken kann. Und in den ländlichen Gebieten um die Stadt New York herum konnte Gregg im Mittel eine um 75 Prozent höhere Ozonbelastung als im Zentrum der Stadt feststellen.
Die Ursache dafür ist hinlänglich bekannt: Ozon entsteht unter Sonneneinstrahlung aus der Reaktion von Sauerstoff mit Stickoxiden. In den Städten, wo die Abgasbelastung der Luft hoch ist, kann das Ozon aber nicht seine volle Wirkung entfalten: Die gleichen Stickoxide, die für seine Entstehung verantwortlich sind, bauen das Ozon über Nacht auch wieder ab. Wird das Gas aber mit dem Wind in ländliche Gegenden verfrachtet, findet es in der reinen Landluft keine geeigneten Reaktionspartner - und plagt stattdessen Asthmatikerlungen oder Pflanzen.
Einmal erkannt, konnten Gregg und ihre Kollegen die Wirkung des Ozons in ihren Klimakammern auch direkt messen: Bei ländlichen Ozonwerten verminderte sich der Biomassezuwachs junger Bäumchen um ganze 50 Prozent.
Seit langem ist bekannt, dass Ozon das empfindliche Blattgewebe von Pflanzen schädigen kann. Das aggressive Gas zerstört Pflanzenzellen, wodurch braune Flecken toten Gewebes auf den Blättern entstehen. Aber eine derart starke Wirkung des Ozons auf das Pflanzenwachstum überraschte die Forscher.
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