Ozeane: Delfin-Superschule versammelte sich in der Monterey Bay

Sie konnten ihr Glück kaum fassen und grinsten über beide Ohren, beschreibt der Kapitän Evan Brodsky vom Walbeobachtungsanbieter »Monterey Bay Whale Watch« die Gefühle seines Teams: Am 21. Februar waren sie auf eine so genannte Superschule von Delfinen in der pazifischen Monterey Bay gestoßen. Mindestens 2000 Nördliche Glatt- (Lissodelphis borealis) und Weißstreifendelfine (Lagenorhynchus obliquidens) mit Jungtieren kreuzten den Weg des Schiffes, wie sie auf der Facebook-Seite ihrer Firma berichten.
Brodsky und Co waren in der Bucht unterwegs, um dort Meeressäuger zu erforschen, als das Spektakel begann. Vor allem die Glattdelfine hatten es dem Team angetan: Sie versammeln sich normalerweise nur in Gruppen von 100 bis 200 Tieren, schlossen sich hier jedoch mit der verwandten Art zu einer viel größeren Versammlung zusammen. Im Gegensatz zu den Weißstreifendelfinen besitzen sie keine Rückenflosse; wenn sie aus dem Wasser springen, sehen sie aus wie fliegende Augenbrauen, beschreibt Brodsky das Schauspiel.
Prinzipiell kommt es eher selten zu einem derartigen Massenstelldichein vor der kalifornischen Küste und wenn, dann am ehesten im Winter. Erst wenige Tage vor diesem Ereignis hatte der Kapitän eine weitere Superschule entdeckt: Dabei handelte es sich um Rundkopfdelfine (Grampus griseus). Warum sich die Delfine zu Superschulen vereinen, ist noch ungeklärt. Sie reduzieren dadurch wahrscheinlich Gefahren durch Fressfeinde wie Schwertwale und schützen ihre Jungtiere besser. Begünstigt werden die Versammlungen womöglich auch durch ein reichhaltiges Nahrungsangebot, das gemeinsam bejagt wird.
Die Monterey Bay an der kalifornischen Küste gilt ohnehin als ein Hotspot für Walbeobachtungen. Auch Groß- und Schwertwale finden sich hier regelmäßig ein.
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