Physik-Nobelpreis 2024: So lief die Bekanntgabe des Physik-Nobelpreises
Am 8. Oktober 2024 blickte die physikinteressierte Öffentlichkeit ab 11.45 Uhr gespannt nach Stockholm, um zu erfahren, wer in diesem Jahr den Nobelpreis für Physik erhält. Und nun steht die Entscheidung des Nobelkomitees der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften fest: John Hopfield und Geoffrey Hinton werden ausgezeichnet für »bahnbrechende Entdeckungen und Erfindungen, die maschinelles Lernen mit künstlichen neuronalen Netzen ermöglichen«. Hier können Sie sich die Bekanntgabe der diesjährigen Physik-Nobelpreisträger und die Begründung der Jury noch einmal anschauen.
Gestern wurden bereits die Träger des Nobelpreises für Medizin oder Physiologie verkündet: Die US-Amerikaner Victor Ambros und Gary Ruvkun werden für ihre Entdeckung der microRNA ausgezeichnet, einer neuen Klasse kleiner RNA-Moleküle, die eine wichtige Rolle in der Genregulation spielen. In den nächsten Tagen geht es weiter mit der Bekanntgabe der Nobelpreise für Chemie (9. Oktober), Literatur (10. Oktober), Frieden (11. Oktober) sowie dem Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften am 14. Oktober.
Bis zur finalen Verleihung müssen sich die Preisträgerinnen und -träger allerdings noch ein wenig gedulden: Sie findet jedes Jahr zum Todestag ihres Stifters Alfred Nobel am 10. Dezember statt. Dann wird der Friedensnobelpreis als einziger traditionell in Oslo, alle anderen in Stockholm verliehen.
Alfred Nobel (1833–1896) war ein schwedischer Erfinder, Wissenschaftler und erfolgreicher Geschäftsmann. Er entwickelte unter anderem den Sprengstoff Dynamit und besaß über 90 Dynamitfabriken in aller Welt – obwohl er den Krieg eigentlich zutiefst verabscheute. Da er selbst keine Kinder hatte, gründete Nobel vor seinem Tod eine Stiftung. In seinem Testament legte er fest, dass der größte Teil seines Vermögens in Wertpapiere angelegt werden soll und die Zinsen daraus jährlich zu gleichen Teilen an herausragende Personen aus den Bereichen Physik, Chemie, Physiologie oder Medizin, Literatur und Frieden verteilt werden. Das Preisgeld beträgt derzeit elf Millionen Schwedische Kronen, das sind umgerechnet rund 970 000 Euro.
Forschung im Sinn der Menschheit
Forschung im Bereich der Physik hat großen Einfluss auf technische Entwicklungen und prägt unser Verständnis der Welt. Der ersten Physik-Nobelpreis, im Jahr 1901 verliehen, ging an Wilhelm Conrad Röntgen. Die Entdeckung der nach ihm benannten Strahlen erweiterte das Wissen über elektromagnetische Strahlung, legte die Grundlage für neue wissenschaftliche Methoden und ermöglichte es erstmals, ins Innere des menschlichen Körpers zu blicken.
Ein weiterer bekannter Preisträger war Albert Einstein. Er erhielt den Preis im Jahr 1921 für seine Lichtquantenhypothese. Diese besagt, dass Licht aus definierten Portionen von Energie, so genannten Quanten besteht. Die Quantenmechanik, die wenig später formuliert wurde, ist heute ein wichtiges Gebiet der Physik, das die physikalischen Eigenschaften von Materie und Energie auf den kleinsten Skalen beschreibt: auf der Ebene von Atomen, Elektronen, Protonen und Photonen. Schon mehr als 20 Nobelpreise wurden für Arbeiten im Bereich der Quantenmechanik vergeben, beziehungsweise für Themen, die stark davon beeinflusst sind.
Zwischen dem 7. und dem 14. Oktober geben die Nobelkomitees die Preisträger des Jahres 2024 bekannt. Auf unserer Themenseite »Nobelpreise – die höchste Auszeichnung« erfahren Sie, wer einen der renommierten Preise erhalten hat. Dort können Sie außerdem das Wesentliche über die Laureaten und ihre Forschung nachlesen.
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