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Onkologie: Radon verursacht neun Prozent aller Lungenkrebstode Europas

Europaweit lassen sich neun Prozent aller Tode durch Lungenkarzinome auf Radon-Kontaminationen von Häusern zurückführen. Radon potenziert zudem die schädliche Wirkung von Zigaretten, sodass Raucher ein zusätzlich gesteigertes Risiko tragen.

Zu diesem Schluss kommt eine zusammenfassende Studie aus 13 europäischen Untersuchungen unter der Federführung von Sarah Darby von der Radcliffe-Klinik in Oxford. Die Wissenschaftler untersuchten mehr als 7000 Lungenkrebsfälle und verglichen sie mit einer Kontrollgruppe aus 14 200 Personen ohne selbiges Karzinom. Zusätzlich untersuchten sie die Gebäude der betroffenen Personen auf Radongehalte und befragten die Teilnehmer nach ihrem aktiven oder passiven Rauchverhalten.

Anhand der Daten errechneten sie eine jährliche, durch Radon bedingte Sterberate von 20 000 Toten in Europa, was fast zwei Prozent aller Krebstoten entspricht. Das Risiko eines Lungenkarzinoms als Folge des radioaktiven Gases steigt dabei proportional zum Gehalt an Radon in der Raumluft. Raucher erkranken zudem mit einer 25 Mal größeren Wahrscheinlichkeit an Lungenkarzinomen als Nichtraucher bei gleich langer Expositionsdauer.

Radon gast unter bestimmten geologischen Voraussetzungen aus der Erde aus und kann sich dann in Häusern sammeln. Die Gaskonzentrationen können dabei sehr kleinräumig schwanken und liegen in ländlichen Gebieten meist höher als in städtischen. Die Gefahr geht dabei weniger vom Radon selbst aus, das meist sofort wieder mit der Atemluft ausgestoßen wird. Einige Zerfallsprodukte allerdings sind fest. Diese Partikel können sich in der Lunge sammeln und diese schädigen.

Radon lässt sich relativ einfach aus Häusern verbannen oder seine Konzentrationen zumindest senken. Bereits beim Bau können Barrieren zum Untergrund errichtet werden, ansonsten hilft auch eine bessere Durchlüftung von Kellerräumen.
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