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Artenvielfalt: Reptilien durchbrechen Schallmauer

Eine globale Datenbank sammelt Informationen zu allen bekannten Reptilien. Nun hat ihre Artenzahl eine bedeutende Grenze überschritten.
Cyrtodactylus vilaphongi

Der kleine Gecko Cyrtodactylus vilaphongi aus Laos schrieb vor Kurzem Geschichte: Als 10 000. Reptilienart wurde er von seinen Entdeckern in eine weltweite Datenbank eingetragen – damit sind Echsen, Schlangen, Schildkröten und Co auf dem besten Weg, zur vielfältigsten Wirbeltiergruppe nach den Fischen aufzusteigen. Noch halten die Vögel diesen Platz, doch gelten diese als deutlich besser erforscht als die Reptilien, so dass Letztere ihnen bald den Rang ablaufen könnten. Nach neuestem Stand stehen in der Datenliste nun 10 038 Reptilienarten – ein Plus von mehr als 80 Spezies seit April. Säugetiere mit rund 5000 und Amphibien mit etwa 7000 Spezies folgen dagegen abgeschlagen.

Die Datenbank wird von Reptilienforschern weltweit gepflegt, die neu entdeckte Arten aus der Natur oder aus noch unbestimmten Museumskollektionen beschreiben. Viele dieser Spezies unterscheiden sich auf den ersten Blick kaum von verwandten Echsen und Co und basieren auf genetischen Untersuchungen. Laut Peter Uetz von der Virginia Commonwealth University, dem Gründer der Datenbank, wurde diese "Schallmauer" schneller durchbrochen als erwartet – ein Indiz dafür, dass die beteiligten Forscher die Gentests mittlerweile serienmäßig einsetzen, um einen Artstatus schnell zu überprüfen. Eine Neubewertung der Nichtsingvögel, die unter anderem ebenfalls auf Genanalysen basierte, ließ die Zahl dieser Vogelarten jüngst ebenfalls um mehr als 400 ansteigen. Noch geben sich die Federtiere also nicht geschlagen.

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