News: Sex mit dem Personal
Es gibt Vögel, bei denen halten sich die Alpha-Tiere einen Stab von Mitarbeitern, die sich im Revier nützlich machen und also nicht allein durch die Gegend streifen müssen. Und bei den australischen Staffelschwänzen bedeutet dieser Frondienst nicht einmal sexuelle Enthaltsamkeit.
Bei den Blauen Staffelschwänzen (Malurus cyaneus) geht es zu wie an adligem Hof. Da walten die Herrschaften über Fortpflanzung, Nest und Territorium, während sich das Personal um die Verteidigung kümmert und Futter für die Jungen heranschafft. Jedes Staffelschwanzpaar stellt bis zu vier Männchen ein, die, weil zu klein, schwach oder blass, kein eigenes Revier erobern konnten und nun wenigstens Schutz und ein Auskommen finden.
Doch wie in einer Operette, ist auch das Leben am Hof der Staffelschwänze voller Spannungen und Skandale, wobei es, wie sollte es anders sein, vor allem darum geht, wer mit wem und wie oft.
Dass es bei den Alpha-Weibchen und -Männchen mehr oder minder kreuz und quer zugeht, wissen Forscher schon lange. So tun sich die Staffelschwänze zwar zu Paaren zusammen, doch Treue ist ihre Stärke nicht. Regelmäßig machen sich die Weibchen vor Einbruch der Dämmerung fort, um dem Ruf lockend pfeifender fremder Männchen zu folgen. Das Ergebnis solcher Tête-à-têtes ist, dass im Durchschnitt zwei Drittel aller Küken in einem Staffelschwanznest nicht von ihrem eigentlichen Erzeuger gefüttert werden.
Doch es kommt noch schlimmer, denn wie Michael Double und Andrew Cockburn von der Australian National University in Canberra nun mithilfe genetischer Fingerabdrücke herausfanden, geben sich die Weibchen nicht nur ihresgleichen, sondern auch solchen niederen Ranges hin. Ein ganzes Viertel der Eier ist das Ergebnis von Liaisons mit dem Personal, jenen männlichen Staffelschwänzen also, die eigentlich im Dienste der Herrschaften stehen.
Doch stattdessen registriert die Belegschaft, wenn der Revierchef die Weibchen der Umgebung lockt, tummelt sich sodann in dessen direkter Umgebung und schafft so Verwirrung. Zwar hackt das Alpha-Männchen die anmaßenden Beta-Männchen fort, doch insbesondere, wenn die Weibchen von weit her angeflogen kommen, sind sie mit der Überprüfung von Stärke und Schönheit überfordert und lassen sich regelmäßig mit Männchen niederen Ranges ein.
Lange dachte man, die Arbeit der subalternen Männchen im Revier eines übergeordneten Pärchens habe zwar auf die Zahl der Nachkommen keinen Einfluss, nütze aber letztlich dem Alpha-Männchen, weil das nun mehr Zeit habe, sich um die besten Weibchen zu kümmern. Doch so altruistisch ist das Verhalten der rangniederen Vögel nun wohl nicht. Vielmehr offenbart sich mit der Eroberung eines Weibchens für sie unter Umständen die Gelegenheit, Karriere zu machen, dem vorgesetzten Männchen den Rang abzulaufen und das Revier gleich ganz für sich zu vereinnahmen.
Doch wie in einer Operette, ist auch das Leben am Hof der Staffelschwänze voller Spannungen und Skandale, wobei es, wie sollte es anders sein, vor allem darum geht, wer mit wem und wie oft.
Dass es bei den Alpha-Weibchen und -Männchen mehr oder minder kreuz und quer zugeht, wissen Forscher schon lange. So tun sich die Staffelschwänze zwar zu Paaren zusammen, doch Treue ist ihre Stärke nicht. Regelmäßig machen sich die Weibchen vor Einbruch der Dämmerung fort, um dem Ruf lockend pfeifender fremder Männchen zu folgen. Das Ergebnis solcher Tête-à-têtes ist, dass im Durchschnitt zwei Drittel aller Küken in einem Staffelschwanznest nicht von ihrem eigentlichen Erzeuger gefüttert werden.
Doch es kommt noch schlimmer, denn wie Michael Double und Andrew Cockburn von der Australian National University in Canberra nun mithilfe genetischer Fingerabdrücke herausfanden, geben sich die Weibchen nicht nur ihresgleichen, sondern auch solchen niederen Ranges hin. Ein ganzes Viertel der Eier ist das Ergebnis von Liaisons mit dem Personal, jenen männlichen Staffelschwänzen also, die eigentlich im Dienste der Herrschaften stehen.
Doch stattdessen registriert die Belegschaft, wenn der Revierchef die Weibchen der Umgebung lockt, tummelt sich sodann in dessen direkter Umgebung und schafft so Verwirrung. Zwar hackt das Alpha-Männchen die anmaßenden Beta-Männchen fort, doch insbesondere, wenn die Weibchen von weit her angeflogen kommen, sind sie mit der Überprüfung von Stärke und Schönheit überfordert und lassen sich regelmäßig mit Männchen niederen Ranges ein.
Lange dachte man, die Arbeit der subalternen Männchen im Revier eines übergeordneten Pärchens habe zwar auf die Zahl der Nachkommen keinen Einfluss, nütze aber letztlich dem Alpha-Männchen, weil das nun mehr Zeit habe, sich um die besten Weibchen zu kümmern. Doch so altruistisch ist das Verhalten der rangniederen Vögel nun wohl nicht. Vielmehr offenbart sich mit der Eroberung eines Weibchens für sie unter Umständen die Gelegenheit, Karriere zu machen, dem vorgesetzten Männchen den Rang abzulaufen und das Revier gleich ganz für sich zu vereinnahmen.
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