News: Schöner wohnen und mehr
Eidechsen-Männchen haben wenig zu melden: Ihre Weibchen haben das letzte Wort bei der Partnerwahl und dem Wohnort - und entscheiden sogar das Geschlecht ihrer Nachkommen. Letzlich tragen sie auch die Verantwortung für die Zukunft ihrer Art.
Eidechsen benötigen nicht viel, um ihr Leben zu genießen: etwas trockene Wärme, ein paar gemütlich flache Steine zum ungestörten Sonnenbaden und gelegentlich eine nicht allzu weit entfernte, einladende Felsspalte, in der sie im Fall unwillkommener Störungen diskret verschwinden können. Eidechsen-Männchen, die ein solcherart geeignetes Idyll entdeckt haben, fehlt zu ihrem Glück dann nur noch eine geeignete Partnerin. Und genau damit fängt der Stress an.
Denn natürlich will eine Eidechsen-Dame etwas geboten bekommen, bevor sie sich willig zeigt. Ein Revier in bester Lage mit allen genannten Vorzügen sein Eigen nennen zu können, ist auch bei Eidechsen ein überzeugendes Argument. Also gilt es für Männchen auf Freiersfüßen, solche Reviere gegenüber der männlichen Konkurrenz zu erobern und zu verteidigen. Das Recht des Stärkeren ist hier Gesetz – sobald sich der Staub erbitterter Eidechsenkämpfe gelegt hat, erwarten die stärksten Männchen auf den besten Grundstücken die interessierten Weibchen. Diese haben es in solchen Situationen natürlich leicht bei der Auswahl eines bevorzugten Partners.
Die weibliche Wahl entscheidet dann letzlich auch darüber, welche genetisch festgelegten Vorzüge der Männchen an die nachfolgenden Generationen weitergegeben werden. Dieses Prinzip, die so genannte female choice, ist ein wichtiger Motor der Evolution: Außer bei Eidechsen ist es auch bei vielen anderen Spezies verwirklicht.
Welche Kriterien aber beeinflussen weibliche Eidechsen in ihrer im gegebenen Fall doch so einfach erscheinenden Wahl? Suchen sie den den stärksten Partner oder vielleicht einfach das einladendste Zuhause? Ryan Calsbeek und seine Kollegen von der University of California in Los Angeles machten die Probe aufs Exempel. Sie ließen zunächst Männchen der häufigsten nordwestamerikanischen Eidechsenart Uta stansburiana eine stabile Hackordnung ausfechten – erwartungsgemäß verfügten die starken Männer danach über die besten Reviere.
Dann aber werteten die Wissenschaftler die minderwertigen Grundstücke der schwächlichen, unterlegenen Eidechsen auf. Sie entfernten die attraktivsten Steine aus den Revieren der Siegertypen und stapelten sie zu Sonnenbadeparadiesen in den Revieren der Verlierer. Diese befanden sich nun in einer nie gekannten Situation – über Nacht waren sie völlig unverhofft zu den Herrschern über Traumgrundstücke von Eidechsen-Luxusweibchen geworden. Erst jetzt stellten die Wissenschaftler Weibchen vor die nun plötzlich schwierige Wahl eines Geschlechtspartners – die Wahl zwischen reich oder stark sozusagen.
Das Ergebniss war eindeutig: Die meisten Weibchen bevorzugten ein gemütliches Zuhause gegenüber den ungeeigneten Wohnstätten von körperlich besser proportionierten, aber scheinbar besitzlosen Männchen. Gleichzeitig weigerten sich die Weibchen jedoch, die von den Wissenschaftlern aufgestellten, veränderten Spielregeln zu akzeptieren. Sie paarten sich zwar auch mit den schwächlichen Hausherren ihres neuen Heims, waren aber zugleich recht häufigen Seitensprüngen mit den starken Männchen jenseits der Grundstücksgrenzen durchaus nicht abgeneigt: Reich UND stark blieb ihre Wahl.
Nun könnte in so einem künstlich erzwungenen Fall im Zuge der wahllosen Promiskuität der Weibchen auch die evolutiv bedeutsame female choice auf der Strecke bleiben. Um dies zu überprüfen, führten die Forscher Vaterschaftstests bei der Nachkommenschaft der Weibchen durch. Dabei zeigte sich, dass die Weibchen durchaus wählerisch bei der Verwendung des Spermas ihrer wechselnden Partner vorgegangen waren: Sie hatten ausschließlich das Sperma der kräftigen Eidechsen für ihre männlichen Sprösslinge verwendet.
Auf welche Weise die Weibchen die Spermien ihrer wechselnden Partner sortieren, ist noch weitgehend unbekannt. Fest steht, dass das Sperma nach dem Akt in charakteristischen Körpertaschen der Weibchen – den Spermatheken – zwischengelagert wird. Vermutlich, so Calsbeek, erfolge hier dann eine Selektion der Spermien nach ihrem Gehalt an X- oder Y-Geschlechtschromosomen. Diese bestimmen bei der Befruchtung über das Geschlecht des zukünftigen Nachwuchses.
Aus den Spermien der zunächst unverhofft mit schönen Revieren bedachten, später dann aber gehörnten Eidechsen-Ehemännern entstanden übrigens ausschließlich Weibchen. Vielleicht nicht unbedingt das schlechteste Schicksal für den eigenen Nachwuchs. Schließlich stehen doch wählerischen Eidechsen-Weibchen auf dem Weg zu den Sonnenseiten des Lebens viele Möglichkeiten offen.
Denn natürlich will eine Eidechsen-Dame etwas geboten bekommen, bevor sie sich willig zeigt. Ein Revier in bester Lage mit allen genannten Vorzügen sein Eigen nennen zu können, ist auch bei Eidechsen ein überzeugendes Argument. Also gilt es für Männchen auf Freiersfüßen, solche Reviere gegenüber der männlichen Konkurrenz zu erobern und zu verteidigen. Das Recht des Stärkeren ist hier Gesetz – sobald sich der Staub erbitterter Eidechsenkämpfe gelegt hat, erwarten die stärksten Männchen auf den besten Grundstücken die interessierten Weibchen. Diese haben es in solchen Situationen natürlich leicht bei der Auswahl eines bevorzugten Partners.
Die weibliche Wahl entscheidet dann letzlich auch darüber, welche genetisch festgelegten Vorzüge der Männchen an die nachfolgenden Generationen weitergegeben werden. Dieses Prinzip, die so genannte female choice, ist ein wichtiger Motor der Evolution: Außer bei Eidechsen ist es auch bei vielen anderen Spezies verwirklicht.
Welche Kriterien aber beeinflussen weibliche Eidechsen in ihrer im gegebenen Fall doch so einfach erscheinenden Wahl? Suchen sie den den stärksten Partner oder vielleicht einfach das einladendste Zuhause? Ryan Calsbeek und seine Kollegen von der University of California in Los Angeles machten die Probe aufs Exempel. Sie ließen zunächst Männchen der häufigsten nordwestamerikanischen Eidechsenart Uta stansburiana eine stabile Hackordnung ausfechten – erwartungsgemäß verfügten die starken Männer danach über die besten Reviere.
Dann aber werteten die Wissenschaftler die minderwertigen Grundstücke der schwächlichen, unterlegenen Eidechsen auf. Sie entfernten die attraktivsten Steine aus den Revieren der Siegertypen und stapelten sie zu Sonnenbadeparadiesen in den Revieren der Verlierer. Diese befanden sich nun in einer nie gekannten Situation – über Nacht waren sie völlig unverhofft zu den Herrschern über Traumgrundstücke von Eidechsen-Luxusweibchen geworden. Erst jetzt stellten die Wissenschaftler Weibchen vor die nun plötzlich schwierige Wahl eines Geschlechtspartners – die Wahl zwischen reich oder stark sozusagen.
Das Ergebniss war eindeutig: Die meisten Weibchen bevorzugten ein gemütliches Zuhause gegenüber den ungeeigneten Wohnstätten von körperlich besser proportionierten, aber scheinbar besitzlosen Männchen. Gleichzeitig weigerten sich die Weibchen jedoch, die von den Wissenschaftlern aufgestellten, veränderten Spielregeln zu akzeptieren. Sie paarten sich zwar auch mit den schwächlichen Hausherren ihres neuen Heims, waren aber zugleich recht häufigen Seitensprüngen mit den starken Männchen jenseits der Grundstücksgrenzen durchaus nicht abgeneigt: Reich UND stark blieb ihre Wahl.
Nun könnte in so einem künstlich erzwungenen Fall im Zuge der wahllosen Promiskuität der Weibchen auch die evolutiv bedeutsame female choice auf der Strecke bleiben. Um dies zu überprüfen, führten die Forscher Vaterschaftstests bei der Nachkommenschaft der Weibchen durch. Dabei zeigte sich, dass die Weibchen durchaus wählerisch bei der Verwendung des Spermas ihrer wechselnden Partner vorgegangen waren: Sie hatten ausschließlich das Sperma der kräftigen Eidechsen für ihre männlichen Sprösslinge verwendet.
Auf welche Weise die Weibchen die Spermien ihrer wechselnden Partner sortieren, ist noch weitgehend unbekannt. Fest steht, dass das Sperma nach dem Akt in charakteristischen Körpertaschen der Weibchen – den Spermatheken – zwischengelagert wird. Vermutlich, so Calsbeek, erfolge hier dann eine Selektion der Spermien nach ihrem Gehalt an X- oder Y-Geschlechtschromosomen. Diese bestimmen bei der Befruchtung über das Geschlecht des zukünftigen Nachwuchses.
Aus den Spermien der zunächst unverhofft mit schönen Revieren bedachten, später dann aber gehörnten Eidechsen-Ehemännern entstanden übrigens ausschließlich Weibchen. Vielleicht nicht unbedingt das schlechteste Schicksal für den eigenen Nachwuchs. Schließlich stehen doch wählerischen Eidechsen-Weibchen auf dem Weg zu den Sonnenseiten des Lebens viele Möglichkeiten offen.
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