Versuchstierkunde: Standardisierung schwächt Aussagekraft von Tierversuchen
Standardisierte Umweltbedingungen beeinträchtigen die Aussagekraft und Reproduzierbarkeit von Tierversuchen, befürchtet Hanno Würbel von der Justus-Liebig-Universität Gießen. Vielmehr führe die systematische Variation von Umweltbedingungen zu besser wiederholbaren wie aussagekräftigeren Ergebnissen und verringere damit das Risiko falsch positiver Ergebnisse, so der Forscher und seine Kollegen. Dies sei nicht nur im Sinne des Tierschutzes, sondern könnte bei der Entwicklung von Medikamenten im Tierversuch zu erheblichen Einsparungen führen, von denen letztlich auch die Verbraucher profitieren würden.
Bislang ging man in der Versuchstierkunde davon aus, dass eine möglichst umfassende Standardisierung aller Umweltfaktoren die Reproduzierbarkeit von Ergebnissen aus Tierversuchen garantiert. Dies führt innerhalb von Labors zu einer Vereinheitlichung der Versuchstiere, die sich jedoch viele weiteren Faktoren (etwa Personal oder Geruchskulisse) zwischen Labors nicht widerspiegelt. Tierversuche liefern deshalb viele Ergebnisse, die labor- oder versuchsspezifisch sind und somit keine allgemeine Gültigkeit besitzen, weshalb weitere Wiederholungsversuche mit der entsprechenden Anzahl an Tieren nötig werden. Medikamente müssen vor ihrer Marktzulassung ohnehin mit einer möglichst vielfältigen Stichprobe an Probanden getestet werden – das Gegenteil einer Standardisierung.
Für ihre eigene Forschung benötigten die Wissenschaftler keine zusätzlichen Versuchstiere: Sie griffen auf einen bereits publizierten Datensatz über Verhaltensunterschiede zwischen verschiedenen Mäusestämmen aus einer Multi-Labor-Studie zurück. Daraus entwickelten sie Versuchswiederholungen, deren Mäuse bei verschiedenen Umweltfaktoren – Versuchslabor, Liefertermin und Haltungsbedingung – entweder einheitlich oder systematisch unterschiedlich waren. Das Ergebnis war eindeutig: Die vielfältigen Versuchsanordnungen brachten viel konstantere Daten als die standardisierten. Letztere lieferten zudem eine deutlich höhere Rate falsch positiver Ergebnisse.
In der Praxis sollte daher systematisch variierte Umweltbedingungen die Aussagekraft von Tierversuchen erheblich verbessern – aufwändige Wiederholungsversuche würden vermieden und wirkungslose Substanzen in der Medikamentenentwicklung eher erkannt, so Würbel. Der Gießener Professor schätzt, dass für jedes neue Medikament immerhin mehr als 100 wirkungslose Substanzen geprüft und im Verlauf der Entwicklung fallen gelassen werden. Verbesserte Versuche sparten somit erheblich Kosten, senkten die Medikamentenpreise und benötigten deutlich weniger Versuchstiere.
Bislang ging man in der Versuchstierkunde davon aus, dass eine möglichst umfassende Standardisierung aller Umweltfaktoren die Reproduzierbarkeit von Ergebnissen aus Tierversuchen garantiert. Dies führt innerhalb von Labors zu einer Vereinheitlichung der Versuchstiere, die sich jedoch viele weiteren Faktoren (etwa Personal oder Geruchskulisse) zwischen Labors nicht widerspiegelt. Tierversuche liefern deshalb viele Ergebnisse, die labor- oder versuchsspezifisch sind und somit keine allgemeine Gültigkeit besitzen, weshalb weitere Wiederholungsversuche mit der entsprechenden Anzahl an Tieren nötig werden. Medikamente müssen vor ihrer Marktzulassung ohnehin mit einer möglichst vielfältigen Stichprobe an Probanden getestet werden – das Gegenteil einer Standardisierung.
Für ihre eigene Forschung benötigten die Wissenschaftler keine zusätzlichen Versuchstiere: Sie griffen auf einen bereits publizierten Datensatz über Verhaltensunterschiede zwischen verschiedenen Mäusestämmen aus einer Multi-Labor-Studie zurück. Daraus entwickelten sie Versuchswiederholungen, deren Mäuse bei verschiedenen Umweltfaktoren – Versuchslabor, Liefertermin und Haltungsbedingung – entweder einheitlich oder systematisch unterschiedlich waren. Das Ergebnis war eindeutig: Die vielfältigen Versuchsanordnungen brachten viel konstantere Daten als die standardisierten. Letztere lieferten zudem eine deutlich höhere Rate falsch positiver Ergebnisse.
In der Praxis sollte daher systematisch variierte Umweltbedingungen die Aussagekraft von Tierversuchen erheblich verbessern – aufwändige Wiederholungsversuche würden vermieden und wirkungslose Substanzen in der Medikamentenentwicklung eher erkannt, so Würbel. Der Gießener Professor schätzt, dass für jedes neue Medikament immerhin mehr als 100 wirkungslose Substanzen geprüft und im Verlauf der Entwicklung fallen gelassen werden. Verbesserte Versuche sparten somit erheblich Kosten, senkten die Medikamentenpreise und benötigten deutlich weniger Versuchstiere.
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