News: Sternenfutter
Was würden Sie denken, wenn im Winter Ihr Kaminfeuer kurz gelb aufflackert? Klarer Fall: Der Kleine von nebenan zielt mal wieder mit Schneebällen auf den Schornstein. Ganz ähnliche Schlüsse ziehen Astronomen mit Blick auf fernes Sternenfeuer.
Wer denkt bei Astronomie nicht an beeindruckende Kraterlandschaften auf fremden Planeten und Monden, an farbenfrohe Bilder von Nebeln und Supernovaüberresten und an Kometen, deren leuchtender Schweif die Nacht zum Tag macht? Der Alltag von Profiastronomen hat wohl wenig mit dem der Amateure gemein. Da schauen Wissenschaftler gebannt auf das Spektrum eines fernen Sterns und freuen sich, wenn sie hier bestimmte Merkmale wieder finden, die irgendwie zu ihren Theorien passen.
Das diffuse Umfeld eines Herbig-Be-Sterns, bemannt nach dem amerikanischen Astronomen George Herbig, weist beispielsweise ganz ausgeprägte charakteristische Emissionslinien auf, die Astronomen darauf schließen lassen, dass sich hier noch jede Menge Restmaterie von der Sternentstehung im Umfeld des Himmelskörpers befindet. Doch was ist, wenn sich das gewohnte Spektrum plötzlich für kurze Zeit verändert und eine Absorptionslinie auftaucht, die vorher nicht da war?
So geschehen während der Beobachtung des Herbig-Be-Sterns LkHalpha 234 rund 3200 Lichtjahre von der Erde entfernt. Im Oktober und November 2003 hatten Astronomen der Pennsylvania State University diesen Stern mit dem 9,2-Meter-Hobby-Eberly-Teleskop (HET) des McDonald-Observatoriums in Texas aufs Korn genommen und festgestellt, dass das Licht von LkHalpha 234 sowohl von den umgebenden Wolken aus Wasserstoff und Helium absorbiert wird, aber auch Licht in den entsprechenden Wellenlängen von diesen abgestrahlt wird. Soweit so gut. Doch in einer Nacht tauchte plötzliche eine weitere Absorptionslinie auf: die des Elements Natrium. Doch warum?
"Das auffällige Auftauchen und Verschwinden einer Absorptionslinie des neutralen Natriums während dieser speziellen Beobachtung und das Ausbleiben jeglicher Wechselwirkung mit den Linien des Wasserstoffs und Heliums lässt an ein kometenartiges Objekt denken", äußert Abhijit Chakraborty. Ein dreckiger Schneeball also, der einem Stern zu nahe kam und deshalb verdampft ist – nicht jedoch ohne noch kurzzeitig das Licht des Sterns mit seinen Spuren von Natrium zu verändern. Doch damit nicht genug: Da die Astronomen recht gut wissen, wie heiß LkHalpha 234 ist und wie nahe Natrium dem Stern kommen darf, ohne ionisiert zu werden, können sie anhand der hypothetischen Bewegung des Kometen sogar dessen Größe bestimmen. Auf einen Durchmesser von mindestens 100 Kilometer kommen die Forscher mit ihren Rechnungen.
Zwar geschieht es nicht selten, dass ein Komet auf seiner Reise einem Stern zu nahe kommt und verdampft, doch "diese Entdeckung ist bedeutsam, da es sich um den jüngsten Stern handelt, bei dem je so ein solcher Kometeneinschlag zu beobachten war", meint Jian Ge und ergänzt, dass sich feste Körper von derartiger Größe offenbar auch sehr früh in der Umgebung junger Sternen formen können. Schließlich sind Herbig-Be-Sterne typischerweise nicht viel älter als 100 000 Jahre. Der verglühende Komet – wenn es ihn denn wirklich gab – hat somit wieder ein Puzzelstück für das Verständnis zur Entstehung von Planetensystemen geliefert.
Gibt er vielleicht sogar noch mehr Informationen preis? Immerhin, so Ge, sorgt die Schwerkraft des Gasriesen Jupiter in unserem Sonnensystem dafür, dass sich ab und an mal ein Eisbrocken aus den äußeren Regionen des Sonnensystem in Sonnennähe verirrt und dann als Komet sichtbar wird. Wer weiß, eventuell zieht auch um LkHalpha 234 bereits ein solcher Riesenplanet seine Runde? Aber das ist vermutlich etwas weit hergeholt – angesichts einer flüchtig auftauchenden Absorptionslinie im Sternenspektrum.
Das diffuse Umfeld eines Herbig-Be-Sterns, bemannt nach dem amerikanischen Astronomen George Herbig, weist beispielsweise ganz ausgeprägte charakteristische Emissionslinien auf, die Astronomen darauf schließen lassen, dass sich hier noch jede Menge Restmaterie von der Sternentstehung im Umfeld des Himmelskörpers befindet. Doch was ist, wenn sich das gewohnte Spektrum plötzlich für kurze Zeit verändert und eine Absorptionslinie auftaucht, die vorher nicht da war?
So geschehen während der Beobachtung des Herbig-Be-Sterns LkHalpha 234 rund 3200 Lichtjahre von der Erde entfernt. Im Oktober und November 2003 hatten Astronomen der Pennsylvania State University diesen Stern mit dem 9,2-Meter-Hobby-Eberly-Teleskop (HET) des McDonald-Observatoriums in Texas aufs Korn genommen und festgestellt, dass das Licht von LkHalpha 234 sowohl von den umgebenden Wolken aus Wasserstoff und Helium absorbiert wird, aber auch Licht in den entsprechenden Wellenlängen von diesen abgestrahlt wird. Soweit so gut. Doch in einer Nacht tauchte plötzliche eine weitere Absorptionslinie auf: die des Elements Natrium. Doch warum?
"Das auffällige Auftauchen und Verschwinden einer Absorptionslinie des neutralen Natriums während dieser speziellen Beobachtung und das Ausbleiben jeglicher Wechselwirkung mit den Linien des Wasserstoffs und Heliums lässt an ein kometenartiges Objekt denken", äußert Abhijit Chakraborty. Ein dreckiger Schneeball also, der einem Stern zu nahe kam und deshalb verdampft ist – nicht jedoch ohne noch kurzzeitig das Licht des Sterns mit seinen Spuren von Natrium zu verändern. Doch damit nicht genug: Da die Astronomen recht gut wissen, wie heiß LkHalpha 234 ist und wie nahe Natrium dem Stern kommen darf, ohne ionisiert zu werden, können sie anhand der hypothetischen Bewegung des Kometen sogar dessen Größe bestimmen. Auf einen Durchmesser von mindestens 100 Kilometer kommen die Forscher mit ihren Rechnungen.
Zwar geschieht es nicht selten, dass ein Komet auf seiner Reise einem Stern zu nahe kommt und verdampft, doch "diese Entdeckung ist bedeutsam, da es sich um den jüngsten Stern handelt, bei dem je so ein solcher Kometeneinschlag zu beobachten war", meint Jian Ge und ergänzt, dass sich feste Körper von derartiger Größe offenbar auch sehr früh in der Umgebung junger Sternen formen können. Schließlich sind Herbig-Be-Sterne typischerweise nicht viel älter als 100 000 Jahre. Der verglühende Komet – wenn es ihn denn wirklich gab – hat somit wieder ein Puzzelstück für das Verständnis zur Entstehung von Planetensystemen geliefert.
Gibt er vielleicht sogar noch mehr Informationen preis? Immerhin, so Ge, sorgt die Schwerkraft des Gasriesen Jupiter in unserem Sonnensystem dafür, dass sich ab und an mal ein Eisbrocken aus den äußeren Regionen des Sonnensystem in Sonnennähe verirrt und dann als Komet sichtbar wird. Wer weiß, eventuell zieht auch um LkHalpha 234 bereits ein solcher Riesenplanet seine Runde? Aber das ist vermutlich etwas weit hergeholt – angesichts einer flüchtig auftauchenden Absorptionslinie im Sternenspektrum.
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