Mondgeschichte: Umgedreht
Seit mehreren Milliarden Jahren weist der Erdmond dem Blauen Planeten immer die gleiche Seite zu. Er rotiert genauso schnell, wie er für einen Umlauf um die Erde benötigt. Dies wird als "gebundene Rotation" bezeichnet und bei allen großen Planetenmonden im Sonnensystem beobachtet. Schuld daran ist die Schwerkraft der wesentlich massereicheren Mutterplaneten, die durch Gezeitenreibung die Eigenrotationen ihrer Begleiter immer weiter abbremsen, bis sie schließlich gebunden rotieren. Aber war dies beim Erdmond immer so?
Die beiden Forscher untersuchten die Häufigkeit und Verteilung der Krater auf dem Mond. Dabei gingen sie davon aus, dass die in Richtung seiner Umlaufbewegung weisende Hemisphäre – die Bugseite – mehr Krater aufweisen müsste als die Heckseite, wenn der Trabant schon immer wie jetzt zur Erde orientiert war.
Bei der Analyse der Kraterverteilung auf der gesamten Mondoberfläche stellten Wieczorek und Le Feuvre fest, dass sich die meisten älteren Einschlagkrater bevorzugt auf der Osthemisphäre des Mondes befinden. Dagegen finden sich die größten und jüngsten Einschlagbecken auf der westlichen Hemisphäre des Erdtrabanten.
Daher vermuten die beiden, dass ein oder mehrere heftige Einschläge den Mond in seiner Frühzeit in Rotation versetzten – infolgedessen wies er für einige Zeit mit seiner jetzigen Rückseite zur Erde. Dabei sammelte er mit der heutigen Osthemisphäre viele Einschläge auf, denn zur damaligen Zeit waren Kollisionen mit Asteroiden sehr viel häufiger als in der Neuzeit.
Tausende Objekte durchstreiften das Sonnensystem. Sie waren bei der Bildung der Planeten rund 500 Millionen Jahre zuvor übriggeblieben und wurden nach und nach durch die Schwerkraft der großen Planeten aufgesammelt und schlugen dabei mit großer Wucht auf.
Die großen Einschlagbecken oder "Maria", die heute durch spätere Auffüllungen mit Basaltlava dunkel erscheinen, entstanden demnach erst, nachdem sich der Mond wieder in der jetzigen Orientierung befand. Die meisten von ihnen liegen auf der westlichen Hemisphäre des Erdtrabanten.
Am auffälligsten sind das schon mit dem bloßen Auge leicht erkennbare fast kreisrunde Mare Imbrium oder "Regenmeer" (das linke Auge des Mondgesichts) und der unmittelbar westlich daran anschließende riesige "Oceanus Procellarum" (Ozean der Stürme). Ihre Namensgebung stammt noch aus der Zeit, als man vor der Erfindung des Fernrohrs annahm, die dunklen Flecken auf dem Mond seien Meere aus Wasser.
Nein, meinen die beiden Planetenforscher Mark Wieczorek und Mathieu Le Feuvre vom Institut de Physique du Globe in Paris. Möglicherweise sorgten vor rund vier Milliarden Jahren gewaltige Einschläge auf dem jungen Erdtrabanten dafür, dass er sich nochmals drehte.
Die beiden Forscher untersuchten die Häufigkeit und Verteilung der Krater auf dem Mond. Dabei gingen sie davon aus, dass die in Richtung seiner Umlaufbewegung weisende Hemisphäre – die Bugseite – mehr Krater aufweisen müsste als die Heckseite, wenn der Trabant schon immer wie jetzt zur Erde orientiert war.
Bei der Analyse der Kraterverteilung auf der gesamten Mondoberfläche stellten Wieczorek und Le Feuvre fest, dass sich die meisten älteren Einschlagkrater bevorzugt auf der Osthemisphäre des Mondes befinden. Dagegen finden sich die größten und jüngsten Einschlagbecken auf der westlichen Hemisphäre des Erdtrabanten.
Daher vermuten die beiden, dass ein oder mehrere heftige Einschläge den Mond in seiner Frühzeit in Rotation versetzten – infolgedessen wies er für einige Zeit mit seiner jetzigen Rückseite zur Erde. Dabei sammelte er mit der heutigen Osthemisphäre viele Einschläge auf, denn zur damaligen Zeit waren Kollisionen mit Asteroiden sehr viel häufiger als in der Neuzeit.
Tausende Objekte durchstreiften das Sonnensystem. Sie waren bei der Bildung der Planeten rund 500 Millionen Jahre zuvor übriggeblieben und wurden nach und nach durch die Schwerkraft der großen Planeten aufgesammelt und schlugen dabei mit großer Wucht auf.
Die Wissenschaftler vermuten, dass ein schräger Einschlag eines größeren Asteroiden genügend Drehimpuls auf den Mond übertragen kann, sodass er aus seiner Ruhelage gedreht wird und in Bezug auf die Erde langsam zu rotieren beginnt. Ein möglicher Verursacher dieser Rotation ist ein Einschlag, der vor langer Zeit das Mare Smythii erzeugte, das heute am äußersten östlichen Rand der sichtbaren Mondseite liegt.
Die großen Einschlagbecken oder "Maria", die heute durch spätere Auffüllungen mit Basaltlava dunkel erscheinen, entstanden demnach erst, nachdem sich der Mond wieder in der jetzigen Orientierung befand. Die meisten von ihnen liegen auf der westlichen Hemisphäre des Erdtrabanten.
Am auffälligsten sind das schon mit dem bloßen Auge leicht erkennbare fast kreisrunde Mare Imbrium oder "Regenmeer" (das linke Auge des Mondgesichts) und der unmittelbar westlich daran anschließende riesige "Oceanus Procellarum" (Ozean der Stürme). Ihre Namensgebung stammt noch aus der Zeit, als man vor der Erfindung des Fernrohrs annahm, die dunklen Flecken auf dem Mond seien Meere aus Wasser.
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