News: Umzug leicht gemacht
Dieses Prinzip scheint beim Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum) im südafrikanischen KwaZulu-Natal schon längst verwirklicht zu sein, wie Adrian Shrader und Norman Owen-Smith von der University of the Witwatersrand jetzt herausfanden. Zwei Jahre lang haben sie das Verhalten dieser Tiere untersucht, indem sie den Nashörnern Radio-Sender in deren Hörner implantierten, um so ihre Wanderungen verfolgen zu können.
Dabei entdeckten sie, dass sich vor allem junge Breitmaulnashörner nicht allein in ein neues Gebiet vorwagen. Vielmehr werden sie auf ihrer Entdeckungsreise von einem Nashorn begleitet, welches das Territorium bereits kennt. "Sie suchen sich einen Kumpel", erzählt Shrader.
Die Nashorn-Kameradschaft auf Zeit könnte nun für die Reservathaltung wichtig sein. Seitdem Naturschützer versuchen, mit verschiedenen Maßnahmen bedrohte Arten in Afrika zu erhalten, wachsen die Bestände der Tiere stetig an. Als Folge davon wird der Raum innerhalb einiger Reservate sehr eng, sodass überzählige Tiere umgesiedelt werden müssen. Den gewonnenen Platz nutzt der Restbestand jedoch nicht zwangsläufig, da er ungewohntes und damit zugleich bedrohliches Terrain darstellt. Tiere, die vetraut mit der Umgebung sind und bei einem Zwangsumzug verschont werden, könnten aber den übrigen Nashörner helfen, indem sie ihnen als "Lotsen" den Weg in das noch unbekannte Gebiet öffnen. Damit ließen sich nach Ansicht Shraders erhebliche Kosten bei der Verbreitung der Nashörner sparen.
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