News: Vitamin C für alle Fälle
Um diese Theorie zu testen, hat ein Team unter der Leitung von Levine und seinem Kollegen Yauhui Wang Neutrophile von Menschen mit bakteriellen Infektionen gesammelt. Die Zellen wurden bis zu einer Stunde in Schälchen, die mit Vitamin C und Nährstoffen versehen waren, inkubiert. Ein Teil der Schälchen wurde mit Bakterien infiziert, die anderen blieben steril. Innerhalb von 20 Minuten hatten Neutrophile aus den infizierten Schälchen bis zu 30 mal mehr Vitamin C akkumuliert, als die Zellen in bakterienfreien Schälchen. Die Forscher fanden ebenfalls heraus, daß Neutrophile von Menschen, die an der seltenen chronischen Granulomatose-Krankheit leiden, die sie für bakterielle Infektionen besonders anfällig macht, beim Kontakt mit Bakterien kein Vitamin C akkumulieren.
Vitamin C-Vorräte anzulegen, „könnte eine sehr clevere Methode sein, mit der Neutrophile sich selbst schützen” sagt der Biologe John Curnutte von Genentech, Inc. in San Francisco. Er und Levine warnen jedoch davor, daß Neutrophile sich im Körper möglicherweise anders verhalten als im Labor. Die entscheidende Frage ist, fügt der Zellbiologe Sam Silverstein von der Columbia University in New York City hinzu, ob eine erhöhte Vitamin C-Gabe die Neutrophile eines Menschen zu besseren Bakterienkillern macht. Trifft dies zu, sagt Levine, dann wäre Vitamin C eine einfache und sichere Methode für die Behandlung von Bakterienstämmen, die gegen Antibiotika resistent sind.
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