News: Von Handys und Würmern
Nun ist ein Wurm ein Wurm und ein Mensch ein Mensch, ein Vergleich also nicht ohne weiteres zulässig. Immerhin spricht die britische Independent Expert Group on Mobile Phones aber bereits von "sehr wichtigen Ergebnissen" mit "womöglich weitreichenden Folgen". Dabei weiß auch de Pomerai noch nicht, was da in den Würmern eigentlich genau vor sich geht. Denkbar wäre, dass die Mikrowellen auf die hydrophilen Regionen bestimmter Proteine wirken und so deren Faltung und Funktion beeinflussen. Wer weiß, ob dabei am Ende nicht auch mehr Fruchtbarkeit herauskommt.
Vor einer Weile hatte dieselbe Arbeitsgruppe bereits beobachtet, dass auch des Wurmes Länge von der Strahlung profitiert [2]. Um ganze zehn Prozent streckten sich seinerzeit die bestrahlten Testtiere. Dass die Strahlung selbst dafür verantwortlich ist, hatte man nicht für möglich gehalten. Mikrowellen seien zu kraftlos, um selbst die schwächsten chemischen Bindungen innerhalb von Zellen zu brechen.
De Pomerais Erkenntnisse werden ernst genommen. Im Rahmen eines 7,3 Millionen Euro schweren Forschungsprogramms sollen sie sich nun, übrigens als einzige von 15 Institutionen, um die nicht-thermischen Effekte der Mikrowellen kümmern - wohl wieder an Würmern.
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