News: Von wegen 'Speed'
In ihrer ersten Studie untersuchten die Wissenschaftler vom Brookhaven National Laboratory den Zusammenhang zwischen Dopaminrezeptoren und motorischen und kognitiven Leistungen von 15 entgifteten ehemaligen Süchtigen und 18 Abstinenzlern. Hierzu verabreichten sie den Teilnehmern eine radioaktive Substanz, die an den Rezeptor bindet und ihn somit bei Beobachtung durch eine Positron-Emissions-Tomographie (PET) sichtbar macht. Die Stärke des Signals korrelierte mit der Menge der vorhandenen Rezeptoren. Zusätzlich testeten sie Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Motorik der Probanden. Die Untersuchungen zeigten bei den Ehemaligen reduzierte Konzentrationen von Dopamin-Rezeptoren in zwei Regionen des Stratium, der zentralen Schaltstelle motorischer Impulse. Außerdem waren ihre motorischen Fähigkeiten verlangsamt und die Gedächtnisleistung beeinträchtigt.
In ihrer zweiten Studie verfolgten die Forscher den Umsatz von Glukose im Gehirn, um zu sehen, ob Speed-Konsumenten funktionelle Veränderungen in den Gehirnbereichen haben. Erstaunlicherweise war der Metabolismus bei Ex-Süchtigen um 14 Prozent erhöht. Daraus lässt sich auf eine Entzündung schließen. Dies, zusammengenommen mit den anderen Ergebnissen, bescheinigt Speed eine besonders hohe Toxizität. Verminderte Konzentration des Dopamin-Rezeptors, eine das ganze Gehirn betreffende Entzündung und der Verlust von motorischen und kognitiven Leistungen dokumentieren die negativen Effekte von Amphetamin aufs menschliche Gehirn. Die Wirkungen sind noch lange zu sehen, wenn der Drogenkonsum schon längst eingestellt wurde. Wie weit die Entwicklung möglicherweise reichen wird, ist nicht sicher. Aber Symptome wie bei Parkinson-Patienten, die unter Dopamin-Mangel leiden, sind durchaus vorstellbar.
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