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News: Vorgeburtliche Nachhilfe

Schwangerschaften dauern je nachdem, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird, unterschiedlich lange. Wenn Mädchen das Licht der Welt erblicken, haben sie ein paar Tage länger im schützenden Mutterleib verbracht als neugeborene Jungen. Doch bei Zwillings-Schwangerschaften hat auch das Brüderchen mehr Zeit - wenn es zusammen mit einem Schwesterchen heranwächst.
Je nachdem, ob das werdende Kind ein Mädchen oder ein Junge wird, hat dies Auswirkungen auf die Dauer der Schwangerschaft und das Geburtsgewicht. Mädchen brauchen im allgemeinen ein paar Tage länger, bis sie das Licht der Welt der Welt erblicken, sind aber in aller Regel etwas leichter als neugeborene Jungen. Die Gründe für dieses Phänomen sind vollkommen ungewiss, immerhin ergaben sich nun aus einer neuen Studie ein paar interessante neue Details.

Der Einfluss des Geschlechts auf die Dauer der Schwangerschaft lässt sich am besten bei Zwillingen studieren, schließlich wachsen hier Junge und Mädchen gemeinsam heran. Ruth Loos und ihre Kollegen von der Katholieke Universiteit Leuven hatten 1929 Schwangerschaften verglichen, an deren Ende zweieiige Zwillinge geboren wurden. Dabei interessierten sie sich sowohl für die Länge der Schwangerschaften als auch die Gewichte der Neugeborenen.

Dabei stellte sich heraus, dass es ganz offenbar die Mädchen sind, die den Ton angeben; sie bestimmen, wie lange die Schwangerschaft dauert. Sowie eines der werdenden Kinder nämlich weiblich war, verlängerten sich die Umstände regelmäßig um mehr als vier Tage. Die Schwangerschaft währte dann genauso lange wie die zweier weiblicher Zwillinge.

Und den Jungen scheint dies zum Vorteil zu gereichen. Wuchsen sie gemeinsam mit einem Schwesterchen heran, brachten sie im Vergleich zu den rein männlichen Zwillingen nach der Geburt fast 80 zusätzliche Gramm auf die Waage. Außerdem waren sie kräftiger und widerstandsfähiger. "Unsere Untersuchungen stehen im Einklang mit Studien über eineiige Zwillinge, nach denen das Geburtsgewicht weiblicher Zwillinge trotz längerer Schwangerschaft niedriger war als das männlicher Zwillinge", meint Ruth Loos. "Besonders interessant ist aber, dass bei nicht gleichgeschlechtlichen Zwillingen das Mädchen die Dauer der Schwangerschaft bestimmt." Warum dies so ist, dafür haben die Forscher aber auch weiterhin keinerlei Erklärung.

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