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Gelotster Vogelzug: Waldrappe brechen erneut auf

Damit die Waldrappe wieder heimisch werden können, müssen sie zunächst ins Winterquartier gelotst werden. In Österreich hat nun der Vogelzug mit dem Ultraleichtflugzeug begonnen.
Waldrappe fliegen in Formation

Die großen Waldrappe waren einst in Mitteleuropa heimisch, doch der Ibisverwandte wurde stark bejagt und gilt nun als extrem bedroht. Seit Jahren versucht das "Waldrappteam" daher, die Tiere wieder anzusiedeln. Eines der größten Probleme dabei ist, dass es keine erfahrenen Altvögel gibt, die dem Nachwuchs den Weg ins toskanische Winterquartier zeigen könnten. Seit 2014 übernehmen daher die Tierschützer des Waldrappteams diese Rolle: Sie lotsen die handaufgezogenen und an das Ultraleichtflugzeug gewohnten Vögel in den Süden.

31 Jungvögel, die im Tiergarten Schönbrunn aufgezogen wurden, sind nun im Gefolge der menschlichen Waldrappteam-Flieger unterwegs. Die erste Etappe von Seekirchen am Wallersee/Salzburg nach Mauterndorf absolvierten sie am vergangenen Samstag. Damit liege der wesentliche Teil des Alpenhauptkamms bereits hinter ihnen, schreiben die Tierschützer auf ihrer Website. Mit einer Tracking-App können Interessierte die Tiere auf ihrer Flugroute verfolgen.

Waldrappe unterwegs nach Italien | Die Forscher geleiten die Waldrappe mit einem kleinen Fluggerät in das Winterquartier in der Toskana. Den Rückweg nach Norden finden die Tiere von allein.

Während die Handaufzuchten noch völlig auf die menschlichen Lotsen angewiesen sind, machen Gruppen ausgewilderter Waldrappe die Südwanderung bereits auf eigene Faust. Insgesamt 15 Jungvögel würden sich bei dieser 23 Tiere umfassenden, wilden Reisegruppe aufhalten, erklärt das Waldrappteam auf der Website. Die Tiere sammeln sich im Umfeld des Brutgebiets Kuchl südlich von Salzburg. Von dort werden sie ungefähr Mitte September aufbrechen.

Dass die Vögel bereits ein natürliches Wanderungsverhalten zeigen, werten die Teammitglieder um den Biologen Johannes Fritz als ersten Erfolg ihrer Arbeit. Bereits seit 2004 geleitet er Waldrappe nach Italien. Im Rahmen des EU-geförderten Projekts soll bis 2019 eine Population von 120 migrierenden Waldrappen nördlich der Alpen heimisch werden.

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