News: Weiblich, traurig, jung
Erstaunlich viele Mädchen kreuzten Fragen als zutreffend an, die bei der Auswertung auf eine auffallend schlechte, traurige Grundstimmung schließen lassen. Dazu zählten beispielsweise Aussagen, wie "bin unglücklich", "mache mir viele Sorgen" oder "weine viel". Die Mädchen gaben außerdem überraschenderweise öfter als die Jungen an, den Eltern nicht zu gehorchen und häufig Streit mit anderen Personen zu haben. Außerdem waren mehr Mädchen der Meinung, lieber mit Älteren zusammen zu sein. Demgegenüher traten nicht, wie ursprünglich angenommen, mehr Jungen durch aggressives und/oder Verbote überschreitendes Verhalten hervor. Aussagen wie "greife körperlich an", "mache Sachen anderer kaputt" oder "nehme Drogen" wurden nicht in bedeutsamer Weise von mehr Jungen als zutreffend bezeichnet. Allerdings waren diese häufiger der Ansicht, Dinge besser zu können und zuviel an Sex zu denken.
Insgesamt kristallisierte sich durch die von Dr. Fricke vorgenommene Studie eine niedrigere Zahl von verhaltensauffälligen Jugendlichen heraus, als jene, die bei US-amerikanischen Jugendlichen ermittelt wurde. Weiterhin zeigte sich bei der Auswertung des Elternfragebogens, daß Mütter und Väter bei der Einschätzung der Grundstimmung ihrer Töchter häufig richtig liegen. Ebenso gut wissen sie über eventuell vorhandene soziale Probleme und körperliche Beschwerden sowie bei den Söhnen über aggressives und provozierendes Verhalten Bescheid. Im Vergleich mit US-amerikanischen Eltern war die Übereinstimmung zwischen deutschen Eltern und Jugendlichen größer.
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