News: Weniger hilft nicht weniger
Die Forscher um Professor Schellong ersetzten bei erkrankten Jungen das besonders hodenschädigende Chemotherapeutikum Procarbazin durch die weniger giftige Substanz Etoposid. Sie stellten fest, daß die Überlebensrate bei den Knaben dadurch nicht geringer als die bei den Standardtherapie behandelten Mädchen. Außerdem verkleinerten die Ärzte die Bestrahlungsfelder und senkten die Strahlendosis. Auch dies wirkte sich nicht negativ auf den Behandlungserfolg aus. Kinder und Jugendliche, die jedoch bereits eine fortgeschrittene Lymphkrebserkrankung hatten, bekamen eine intensivere Chemotherapie.
Professor Schellong resümiert die Ergebnisse seiner Studie: "Unser Therapiekonzept ist mit einem besonders günstigen Nutzen-Risiko-Verhältnis verbunden. Die Überlebensraten der betroffenen Kinder und Jugendlichen sind mit der weniger intensiven und weniger schädigenden Behandlung ebenso hoch wie mit der herkömmlichen Therapie." Das in Münster erarbeitete Therapieschema wird jetzt in ganz Deutschland angewandt.
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