Schimmernde Fische: Wie Koi-Karpfen sich versilbern
Als Bewohner der Tümpel japanischer Ziergärten erfreuen sich silberglänzende Koi-Karpfen großer Beliebtheit. Dabei variiert das ästhetische Hauptargument der Fische, ihr irisierender Silberschimmer, allerdings von Fisch zu Fisch teils stark. Warum das so ist, hat nun auch ein Team von Strukturbiologen und Physikalischen Chemikern aus Israel beschäftigt: Sie kommen nach dem Einsatz von optischer und elektronischer Mikroskopie zu dem Schluss, dass vor allem die besonders mächtige und geometrisch zielgenaue Auflagerung von kristallinen Materialschichten für das diamantene Schimmern von teuren Varianten der "Ginrin" verantwortlich ist.
In der unscheinbaren wie auch der schimmernden Fischhaut und den -schuppen sind mit den Iridophoren besondere Zellen eingelagert. Darin findet sich gestapelte abwechselnde Schichten von Guanin-Kristallen und Zellflüssigkeit. Die Silberkarpfen weisen allerdings eine deutlich höhere Dichte der Iridophoren auf, berichten die Forscher – und in jeder finden sich höhere reflektive Kristallstapel. Zudem sind die Kristallschichten anders orientiert: Sie verlaufen fast parallel zu Schuppen- und Hautoberfläche, während die unscheinbaren Fischvarianten ihre Kristalllagen eher in einem 30-Grad-Winkel anlegen. Dies sorgt für dramatisch unterschiedliche Lichtreflektion, erklären die Forscher nach der Detailanalyse und verschiedenen Tests, bei denen sie Lage, Dichte und Orientierung künstlich veränderten und die jeweils resultierende Reflektivität der Oberfläche verglichen haben.
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