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News: Wie mache ich mich beliebt?

Vergessen Sie alles, was Sie bisher gelernt haben, und lügen Sie, was das Zeug hält. Vor allem: Bringen Sie ihren Kindern nicht bei, daß man mit Ehrlichkeit weiter kommt und Lügen kurze Beine haben. Denn amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, daß Menschen, die geschickt lügen können, am beliebtesten sind. In ihrer Studie ließen sie 11- bis 16jährige Schüler Fragen beantworten und verglichen die Art, mit der die Jugendlichen die Unwahrheit sagten, mit ihrer sozialen Kompetenz.
Lügen erfordert ein gewisses soziales Geschick, und der Satz "ich kann nicht lügen" kommt nicht von ungefähr. Wer geschickt die Unwahrheit sagen will, muß nicht nur seine Worte, sondern auch seine non-verbalen Äußerungen kontrollieren. Zu diesem Thema hat Robert S. Feldman von der University of Massachusetts in Amherst eine Studie durchgeführt. "Wir wollten herausfinden, ob Menschen mit höherem sozialen Geschick leichter andere täuschen können und ob bessere Lügner gleichzeitig auch beliebter sind", sagte Feldman. An seiner Untersuchung nahmen 32 Middle- und High-School Schüler von elf bis sechzehn Jahren teil.. Zunächst befragten die Wissenschaftler die Eltern der Jugendlichen über die Aktivitäten, die sozialen Beziehungen und die schulischen Leistungen ihrer Kinder. Aufgrund dieser Daten teilten sie die Schüler in eine Gruppe mit niedriger und eine mit hoher sozialer Kompetenz ein.

Alle Jugendlichen sollten eine süße, wohlschmeckende und eine ungesüßte, sehr saure Flüssigkeit trinken und wurden anschließend von einem Interviewer gefragt, wie ihnen das Getränk geschmeckt hat. Diese Frage sollten sie unabhängig vom wirklichen Geschmack entweder positiv oder negativ beantworten. Damit hatte also jeder Teilnehmer einmal gelogen und einmal die Wahrheit gesagt. Die Befragung der Jugendlichen hatten die Forscher auf Video aufgenommen und 58 Studenten vorgespielt. Die Studenten beurteilten, welche der Antworten überzeugend klangen. Diese Ergebnisse wurden mit den getesteten Getränken, dem Alter, dem Geschlecht und der sozialen Kompetenz, die sich aus den Aussagen der Eltern ergeben hatte, in Zusammenhang gebracht.

Als Ergebnis der Studie betrügen ältere Schüler geschickter als jüngere und Mädchen besser als Jungen. Außerdem waren, unabhängig von Alter und Geschlecht, Jugendliche mit höherer sozialer Kompetenz die talentierteren Lügner. Sie konnten die Unwahrheit besser zum Ausdruck bringen, weil sie ihr nonverbales Verhalten, also ihre Mimik, die Stimmlage, ihre Körperhaltung und ihren Blickkontakt, besser kontrollieren konnten. Schüler mit dem niedrigsten sozialen Geschick hatten die meisten Schwierigkeiten, sich nicht durch Mimik und Gesten beim Lügen zu verraten.

"Diese Studie sagt einiges über Menschen: Es ist unrealistisch, immer von allen die Wahrheit zu erwarten. Ganz im Gegenteil: Wir wollen gar nicht, daß Menschen sich so verhalten", sagte Feldman. "Schon sehr früh erklärt man Kindern, daß sie freundlich sein und in bestimmten Situationen nette Dinge sagen sollen, egal ob das die Wahrheit ist oder nicht. Wenn man es genau nimmt, gehört verstellen zu dem Spiel, das wir Menschen spielen."

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