News: Zu warm für Nachwuchs
Warme Jahre sind schlechte Jahre - zumindest für Gelbschopflunde, Verwandte der Papageitaucher. Die Küken der Seevögel müssen verhungern, weil ihre Eltern im warmen Wasser kaum noch Fische fangen.
Die Gelbschopflunde des Pazifik (Fratercula cirrhata) sind wie die Papageitaucher des Nordatlantiks (Fratercula arctica) hoch spezialisierte Fischjäger. Die quirligen Seevögel mit den auffällig bunten Schnäbeln stellen kleinen Fischen nahe der Wasseroberfläche nach, indem sie unter Wasser geschickt mit ihren Flügeln manövrieren und mehrere Dutzend Fische gleichzeitig in ihrem großen Schnabel stapeln.
Gelbschopflunde brüten in oft riesigen Kolonien auf unzugänglichen Inseln – geschützt vor Landraubtieren, für die ihre in Erdhöhlen aufgezogenen Jungen eine leichte Beute wären. Etwa 50 000 Tiere umfasst die Brutkolonie dieser Alkenvögel auf der westkanadischen Triangle Island. Noch – denn wenn die Befürchtungen von Carina Gjerdrum von der Simon Fraser University zutreffen, könnten die Tage dieser größten Kolonie in Kanada gezählt sein.
Gjerdrum und ihre Kollegen verglichen die Populationsentwicklung der Kolonie über die letzten 25 Jahre hinweg mit langjährigen Messungen der Meerestemperaturen und entdeckten dabei einen auffälligen Zusammenhang: Immer wenn sich das Oberflächenwasser auf über zehn Grad Celsius erwärmte, brachen die Nachwuchszahlen der Gelbschopflunde ein – seit 1975 passierte das mindestens sechs Mal.
Für dieses Muster verantwortlich sind die Beutefische der Gelbschopflunde. Denn wenn in warmen Sommern die Meerestemperatur den Schwellenwert von zehn Grad überschreitet, wird es den Fischen zu warm, und sie wandern in tiefere oder weiter nördlich gelegene Meeresbereiche ab. Die Seevögel können dann nicht mehr genug Nahrung für ihre Jungen erbeuten, die auf mehrere Fütterungen pro Tag angewiesen sind. So bleiben vom normalerweise Tausende zählenden Nachwuchs der Kolonie in warmen Sommern nur ein paar Handvoll übrig.
Und diese Brutausfälle könnten sich in Zukunft häufen, fürchten Gjerdrum und ihre Kollegen: In den letzten 66 Jahren hat die Durchschnittstemperatur des Meeres um die Brutkolonie knapp ein Grad zugelegt – so könnte in Zukunft die kritische Zehn-Grad-Grenze immer häufiger überschritten werden.
Noch ist die Population auf Triangle Island stabil – das liegt vor allem an der Langlebigkeit der Vögel der Gattung Fratercula. Auch die Population der Papageitaucher auf den norwegischen Lofoten kollabierte erst 20 Jahre nach dem Zusammenbruch der völlig überfischten Heringsbestände im Nordatlantik. Einmal derart dezimierte Kolonien erholen sich nur langsam, da ein Vogelpaar höchstens ein oder zwei Küken pro Saison großzieht.
Warum aber können die Gelbschopflunde nicht einfach ihrer Beute folgend nach Norden ausweichen? Für die erwachsenen Vögel ist das kein Problem – sie leben ungebunden auf hoher See. Erst zum Brüten setzen sie ihre Schwimmfüße wieder auf festen Grund und Boden. Doch geeignetes Land ist knapp: Alle weiter nördlich gelegenen Inseln sind entweder nicht baumlos – was für den Höhlenbau der Vögel Voraussetzung ist – oder sind bereits von eingeführten Landraubtieren besiedelt.
Gelbschopflunde brüten in oft riesigen Kolonien auf unzugänglichen Inseln – geschützt vor Landraubtieren, für die ihre in Erdhöhlen aufgezogenen Jungen eine leichte Beute wären. Etwa 50 000 Tiere umfasst die Brutkolonie dieser Alkenvögel auf der westkanadischen Triangle Island. Noch – denn wenn die Befürchtungen von Carina Gjerdrum von der Simon Fraser University zutreffen, könnten die Tage dieser größten Kolonie in Kanada gezählt sein.
Gjerdrum und ihre Kollegen verglichen die Populationsentwicklung der Kolonie über die letzten 25 Jahre hinweg mit langjährigen Messungen der Meerestemperaturen und entdeckten dabei einen auffälligen Zusammenhang: Immer wenn sich das Oberflächenwasser auf über zehn Grad Celsius erwärmte, brachen die Nachwuchszahlen der Gelbschopflunde ein – seit 1975 passierte das mindestens sechs Mal.
Für dieses Muster verantwortlich sind die Beutefische der Gelbschopflunde. Denn wenn in warmen Sommern die Meerestemperatur den Schwellenwert von zehn Grad überschreitet, wird es den Fischen zu warm, und sie wandern in tiefere oder weiter nördlich gelegene Meeresbereiche ab. Die Seevögel können dann nicht mehr genug Nahrung für ihre Jungen erbeuten, die auf mehrere Fütterungen pro Tag angewiesen sind. So bleiben vom normalerweise Tausende zählenden Nachwuchs der Kolonie in warmen Sommern nur ein paar Handvoll übrig.
Und diese Brutausfälle könnten sich in Zukunft häufen, fürchten Gjerdrum und ihre Kollegen: In den letzten 66 Jahren hat die Durchschnittstemperatur des Meeres um die Brutkolonie knapp ein Grad zugelegt – so könnte in Zukunft die kritische Zehn-Grad-Grenze immer häufiger überschritten werden.
Noch ist die Population auf Triangle Island stabil – das liegt vor allem an der Langlebigkeit der Vögel der Gattung Fratercula. Auch die Population der Papageitaucher auf den norwegischen Lofoten kollabierte erst 20 Jahre nach dem Zusammenbruch der völlig überfischten Heringsbestände im Nordatlantik. Einmal derart dezimierte Kolonien erholen sich nur langsam, da ein Vogelpaar höchstens ein oder zwei Küken pro Saison großzieht.
Warum aber können die Gelbschopflunde nicht einfach ihrer Beute folgend nach Norden ausweichen? Für die erwachsenen Vögel ist das kein Problem – sie leben ungebunden auf hoher See. Erst zum Brüten setzen sie ihre Schwimmfüße wieder auf festen Grund und Boden. Doch geeignetes Land ist knapp: Alle weiter nördlich gelegenen Inseln sind entweder nicht baumlos – was für den Höhlenbau der Vögel Voraussetzung ist – oder sind bereits von eingeführten Landraubtieren besiedelt.
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