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Magnetpole?

Treitz-Rätsel

Nach Ampère kann man sich Magnete so erklären, dass in ihnen unsichtbar kleine "Stromkreise" (rundlaufende Elektronen) die Elementarmagnete bilden. Haben die Stromkreise an den beiden Polen eines Dauermagneten die gleiche Umlauf-Orientierung oder einander entgegengesetzte?

Bekanntlich ziehen sich verschiedenartige ("verschieden-namige") Magnetpole an, und gleiche stoßen sich ab, wie fast jedes Kind weiß. Aber was auch viele Erwachsene nicht wissen: Gleich orientierte Stromkreis ziehen sich an, und einander entgegengesetzt orientierte stoßen sich ab. Wie reimt sich das zusammen?

Die Elementarmagnete (mehr oder weniger wörtlich als kleine Stromkreise oder als rotierende geladene Teilchen zu deuten) sind im ganzen Stabmagneten parallel zueinander orientiert. Zwei Magnete in einer geraden Linie mit gleicher Orientierung ihrer Elementarmagnete ziehen sich also an, ebenso wie zwei Spulen mit gleichem Stromumlaufsinn.

Dass wir überhaupt auf die Idee kommen, dass ein Magnet zwei verschiedene Pole hat, kommt daher, dass wir mehr oder weniger bewusst von zwei entgegengesetzten Seiten auf die beiden Enden des Stabmagneten schauen. Wenn wir auf ein durchsichtiges Zifferblatt einer Uhr von hinten sehen, laufen für uns die Zeiger linksherum (also "gegen den Uhrzeiger").

Anders gesagt: Wenn wir "in Gedanken" durch einen Stabmagneten (oder eine Spule) der Länge nach blicken, sehen wir alle Stromkreise bzw. Windungen gleichsinnig. Wenn wir aber von beiden Seiten frontal nur auf die direkt vor uns liegenden blicken, so sehen sie verschieden orientiert aus.

Machen Sie mit der rechten Hand eine Faust und unklammern Sie dabei einen Bleistift. Sehen Sie sich die Finger an, einmal in Richtung des Bleistifts: Alle Finger sind von der Handwurzel zu den Fingerspitzen linksherum gebogen, wenn Sie den Zeigefinger am nächsten vor sich haben, und rechtsherum, wenn Sie den kleinen Finger direkt vor sich haben.

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