Hemmes mathematische Rätsel: Zehn Finger
Das »Neue Wiener Tagblatt« wurde 1867 gegründet und entwickelte sich schnell zur auflagenstärksten Zeitung Wiens. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde ihr Erscheinen schließlich nach fast 80 Jahren eingestellt. In der Wochenausgabe dieses Blattes erschien in den 1920er die von Josef Degrazia geschriebene Kolumne »Für scharfe Denker«. In ihr wurden den Lesern des Tagblatts mathematische Denksportaufgaben gestellt. Einen Teil der Rätsel bekam Degrazia sogar von seinen Lesern zugeschickt. Viele dieser Aufgaben stammten aus dem englischsprachigen Raum und waren in Österreich und Deutschland zu der Zeit noch völlig unbekannt. 1926 ergänzte Degrazia die Rätsel seiner Kolumne mit Problemen aus den deutschen, französischen, englischen und italienischen Standardwerken der Unterhaltungsmathematik und fasste sie zu dem Buch »Von Ziffern, Zahlen und Zeichen« zusammen. Nachdem das Buch viele Jahrzehnte lang vergriffen war, habe ich es 2008 im Anaconda-Verlag neu herausgegeben. Aus diesem Buch stammt das folgende kleine Rätsel:
Es schrieb ein Mann an eine Wand:
Zehn Finger hab ich an einer Hand,
fünfundzwanzig an Händen und Füßen,
wer dies liest, muss es zu lesen wissen.
Wie lässt sich diese Merkwürdigkeit erklären?
Die vier Verse geben die Anzahlen der Finger eines Menschen und seiner Zehen, die hier auch Finger genannt werden, völlig richtig an, wenn man ein Komma verschiebt und zwei Wortlücken einfügt.
Es schrieb ein Mann an eine Wand:
Zehn Finger hab ich, an einer Hand fünf,
und zwanzig an Händen und Füßen,
wer dies liest, muss es zu lesen wissen.
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