Pompeji: Die Rettung der Zeitzeugen
Pompeji ist die wohl berühmteste aller archäologischen Ausgrabungsstätten. Jedes Jahr strömen Millionen von Touristen aus aller Welt durch die Ruinenstadt der Antike. Besonders wertvoll sind die Gipsabgüsse von insgesamt 86 Todesopfern des verheerenden Ausbruchs des Vesuvs, der die Stadt im Jahr 79 nach Christus in Schutt und Asche legte. Menschen, Tiere und Gegenstände wurden unter meterhohem vulkanischem Material begraben und dabei vergleichsweise gut konserviert. Zwar zersetzten sich die menschlichen Körper, doch blieben die Knochen in einer Hohlform zurück.
Im 19. Jahrhundert begann der italienische Archäologe Giuseppe Fiorelli mit der systematischen Freilegung des Unglücksortes. Er hinterließ der Nachwelt ein einzigartiges Zeugnis antiker Stadtkultur. Fiorelli hatte die Idee, die Hohlräume mit Gips auszufüllen. Nachdem er anschließend das vulkanische Gestein abgeschlagen hatte, entstanden Skulpturen, die den Todeskampf der Bewohner Pompejis bis heute festhalten. Nur bei wenigen der geborgenen Toten fanden sich ernsthafte Verletzungen. Die meisten Menschen sind wohl erstickt. Allerdings sind die Abgüsse heute durch Verwitterung in schlechtem Zustand.
Die Dokumentation erzählt von der Herausforderung, die Abgüsse zu restaurieren, der sich ein internationales Expertenteam aus Archäologen, Restauratoren und Wissenschaftlern stellt. Trotz neuester Methoden riskiert jede falsche Berührung oder Kontaminierung die unwiederbringliche Zerstörung der wertvollen historischen Zeugnisse.
Der öffentlich-rechtliche Sender ARTE ist eine deutsch-französische Kooperation mit Schwerpunkt Kultur und Gesellschaft.
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