Lernen: Fast wie von selbst
Das Schulbuch einfach unters Kopfkissen legen, und am nächsten Morgen hat man alles gelernt – so einfach geht das natürlich nicht. Gleichwohl ist der Schlaf extrem wichtig für das Gedächtnis, wie sich in den letzten Jahren immer stärker offenbart hat. Die Bedeutung des Tiefschlafs fürs Lernen haben nicht zuletzt die Erkenntnisse des renommierten Schlaf- und Gedächtnisforschers Jan Born von der Universität Tübingen bestätigt. Im Tiefschlaf, dem so genannten Deltaschlaf, ist das Gehirn ziemlich aktiv: Es verfestigt Erinnerungen an tagsüber Gelerntes. Doch nicht nur das. Es kann auch das, was nur beiläufig aufgenommen wurde, im Schlaf zu neuem Wissen verknüpfen. Das demonstriert der 3Sat-Beitrag anhand eines Experiments von Jan Born, bei dem ein Kind nach der Nachtruhe eine unbewusst gelernte Abfolge von Tastendrücken beherrscht.
Noch einmal auf den Punkt bringt Jan Born seine Experimente mit diesem Satz: "Im Schlaf sortieren wir Muster aus einem scheinbar chaotischen Strom von Informationen heraus." Nachzulesen ist er in einem (kostenfreien) Beitrag von Bild der Wissenschaft (12/2012).
Wer es aber ganz genau wissen will: Im März 2015 hielt Born auf Einladung der Hertie-Stiftung für ein breites Publikum einen hörenswerten 80-Minuten-Vortrag darüber, "Was wir im Schlaf lernen können" – und beantwortete anschließend die Fragen des Publikums, die natürlich vor allem darauf zielten, wie sich möglichst unmittelbarer Nutzen aus seinen Erkenntnissen ziehen lässt.
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