Mammografie: Tücken der Statistik
Ja, ja, die lieben Zahlen, sie bereiten oft Qualen. Davon können nicht nur Wissenschaftsjournalisten ein Liedchen singen. Auch gestandene Mediziner tun sich mit Statistiken vielfach schwerer als man vermuten würde. Das zeigt dieses kurze Video aus der Reihe "Odysso – Wissen im SWR" am Beispiel Mammografie. Um 20 Prozent reduziert das Screening die Sterblichkeit infolge von Brustkrebs, heißt es immer wieder in Infobroschüren für Ärzte und Patienten. Doch was bedeutet eigentlich ein Wert von 20 Prozent?
Hier hilft nur ein genauerer Blick auf die Zahlen. Das Ergebnis – so viel sei an dieser Stelle verraten – wird manchen überraschen. Denn relative Zahlen (Wie stark wurde das Sterblichkeitsrisiko reduziert?) klingen erheblich beeindruckender als absolute Zahlen (Wie viele Todesfälle wurden denn eigentlich tatsächlich vermieden?).
Für ihren Beitrag haben die Macher den Bildungs- und Risikoforscher Gerd Gigerenzer am Harding-Zentrum für Risikokompetenz in Berlin besucht. Eine gute, wenn auch keine überraschende Wahl. Der bei den Medien sehr beliebte Wissenschaftler hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer wieder in Studien und Büchern davon berichtet, dass nicht nur die Bevölkerung sich mit statistischem Denken schwer tut, sondern dass auch Ärzte große Probleme damit haben.
Wer sich weiter mit dem Thema beschäftigen möchte, dem sei Gigerenzers Buch Risiko. Wie man die richtigen Entscheidungen trifft ans Herz gelegt – auch darin geht es unter anderem um die Mammografie.
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