Sonnensystem-Basiswissen: Der Mond – Begleiter der Erde
Eine Besonderheit des Blauen Planeten ist sein großer natürlicher Trabant, der Mond, der rund ein Viertel des Erddurchmessers erreicht. Seine Masse entspricht rund 1/81 oder rund 1,2 Prozent der Erdmasse. Die Mondoberfläche könnte kaum gegensätzlicher zu derjenigen der aktiven Erde sein. Jegliche innere geologische Aktivität ist auf dem Mond seit langer Zeit erloschen, seit mehreren Milliarden Jahren wird seine Oberfläche nur noch durch äußere Einflüsse wie die Einschläge von Asteroiden verändert. Der Mond ist somit ein Museum der Frühzeit unseres Sonnensystems.
Der Mond – eine Welt mit eigenem Charakter
Durch seine Nähe lassen sich auf dem Mond schon mit einem Feldstecher zahlreiche Einzelheiten seiner Oberfläche erkennen, vor allem die Krater und die großen dunklen Regionen fallen sofort ins Auge. Sie sind die Spuren gewaltiger Einschläge und da der Mond keine Atmosphäre aufweist, verwittern sie auch nach Milliarden von Jahren praktisch nicht. Die variablen Helligkeiten der Mondoberfläche gehen auf Unterschiede in der mineralogisch-chemischen Zusammensetzung zurück. In den hellen Gebieten dominieren Gesteine mit hohen Gehalten an Kristallen der Feldspatgruppe. Sie sind auch auf der Erde die häufigsten Minerale in der Erdkruste. In den dunklen Mondregionen kommen dagegen dunkle Basalte vor, die vor rund drei Milliarden Jahren aus dem Mondinneren hervorbrachen. Die dunklen Gebiete wurden von den Astronomen vor der Erfindung des Teleskops Anfang des 17. Jahrhunderts für Meere und Ozeane aus flüssigem Wasser gehalten. Sie tragen daher die Bezeichnung Mare, Mehrzahl Maria.
Das erste Ziel der Raumfahrt
Der Mond war schon Ende der 1950er Jahre das erste Ziel von Raumsonden und ist nach wie vor der einzige fremde Himmelskörper, der jemals von Menschen erreicht wurde. Insgesamt zwölf Menschen betraten den Mond, den Anfang machten im Juli 1969 die beiden Astronauten der Mission Apollo 11, Neil Armstrong und Buzz Aldrin. Während der sechs erfolgreichen Landungen auf dem Mond wurden insgesamt 382 Kilogramm Gesteinsproben aufgesammelt. Sie wurden in aller Ausführlichkeit in irdischen Laboratorien untersucht und erlaubten die Rekonstruktion der geologischen Geschichte des Erdtrabanten. Zudem zeigte sich eine starke chemische Übereinstimmung der Zusammensetzung des Mondes mit derjenigen des Erdmantels, ein Hinweis auf einen gemeinsamen Ursprung.
Wie entstand der Mond?
Erst durch die Analyse der Mondgesteine, die von den Apollo-Missionen und den russischen Raumsonden der Luna-Serie zur Erde gebracht wurden, gelang es, die Entstehung des Mondes zu erklären. Das derzeit als Standardtheorie geltende Modell geht von einer schon fast vollständig gebildeten Urerde aus, die wenige dutzend Millionen Jahre nach ihrer Entstehung vor rund 4,5 Milliarden Jahren von einem anderen Himmelskörper von der Größe und Masse des Mars getroffen wurde. Dieser Impaktor wird auch Theia genannt. Der Einschlag erfolgte streifend, dabei vereinigten sich die metallischen Kerne beider Himmelskörper, während Material aus dem Erdmantel mit großer Wucht ausgeworfen wurde. Ein Teil dieses Materials stürzte auf die durch den Einschlag weiß glühende Urerde zurück, ein anderer Teil entwich ins All. Aber ein großer Anteil blieb in einer Umlaufbahn um den Planeten zurück und vereinigte sich in geologisch relativ kurzer Zeit zu dem Himmelskörper, den wir heute Mond nennen.
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