Sars-Cov2-Impfstoff: Erste klinische Impfstoffstudie »in Rekordtempo gestartet«
Die erste klinische Phase-I-Studie für einen potenziellen Covid-19-Impfstoff hat in Seattle, Washington, begonnen. Vier Erwachsene, die ersten von insgesamt 45 Teilnehmern, erhielten ihre erste Dosis eines experimentellen Impfstoffs, der im Rahmen einer Partnerschaft zwischen dem US-amerikanischen National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) und Moderna, einem Biotechnologieunternehmen mit Sitz in Cambridge, Massachusetts, entwickelt wurde. Die Phase-I-Studie ist der Anfang eines langen Prozesses, um die Sicherheit und Wirksamkeit des Mittels zu prüfen.
Die Studie wird am Kaiser Permanente Washington Health Research Institute durchgeführt und eine Reihe von Dosen des Impfstoffs testen. Im Lauf der nächsten sechs Wochen werden die Teilnehmer ihre erste Dosis erhalten, gefolgt von einer zweiten Dosis 28 Tage später. Anschließend überwachen die Forscherinnen und Forscher den Gesundheitszustand der Teilnehmer über einen Zeitraum von 14 Monaten anhand von Telefonanrufen und Besuchen. Blutproben helfen den Wissenschaftlern, die Immunreaktion des Körpers auf den experimentellen Impfstoff zu beurteilen.
Der potenzielle Impfstoff basiert auf der Boten-RNA, die den Körper dazu anleitet, ein Protein herzustellen, das sich auf der Außenhülle des Coronavirus befindet. Es besteht die Hoffnung, dass dies eine Immunantwort auslöst, die vor einer Infektion schützt.
Das Team in Moderna hatte bereits an einem Impfstoff für das von einem anderen Coronavirus verursachte respiratorische Syndrom im Nahen Osten gearbeitet. Die Ähnlichkeiten der Viren halfen den Forschern bei der Suche nach einem Covid-19-Impfstoff.
Infolgedessen wurde die Phase-I-Studie »in Rekordtempo gestartet«, wie der Direktor des NIAID Anthony Fauci am 16. März erklärte. Von der genetischen Sequenzierung des Virus bis zur ersten Injektion des Impfstoffkandidaten am Menschen dauerte es nur 63 Tage.
Die Forscher hoffen, innerhalb von drei Monaten erste Daten aus klinischen Studien zu erhalten. Aber selbst im besten Fall wäre der Impfstoff laut NIAID noch mindestens ein Jahr lang nicht auf breiter Basis für die Öffentlichkeit verfügbar.
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