Kompaktlexikon der Biologie: Federn
Federn, charakteristische Bildungen der Außenhaut der Vögel, die sich von Reptilienschuppen ableiten lassen. Nach taschenförmiger Einsenkung einer warzenförmigen Hautvorwölbung entsteht der von der Oberhaut ausgekleidete Federbalg ( vgl. Abb. ). An die Basis dieser Federanlage treten Gefäße und Nerven heran. Sie formen zusammen mit dem umgebenden Unterhautbindegewebe eine Papille, die für die Ernährung der heranwachsenden F. sorgt. Im Inneren des Federbalgs entwickelt sich die F. Nach ihrer Ausbildung wird die absterbende Unterhautpapille zur blasigen Federseele. Die Entfaltung der F. erfolgt nach Durchbruch der äußeren Hornschicht, der Federscheide. Zuerst erscheinen die Flaumfedern (Daunen, Dunen), die das Nestkleid der Jungvögel darstellen, bei Laufvögeln aber auch zeitlebens erhalten bleiben können. Auch die fertigen Kontur- oder Deckfedern entwickeln sich aus derselben Papille. Der im Federbalg verbleibende Abschnitt des Federkiels, der die Federseele enthält, wird als Spule bezeichnet, der freie Teil als Schaft. Er trägt die Fahne, die sich ihrerseits aus Ästen zusammensetzt; diese zweigen sich in Nebenäste (Strahlen) und Häkchen auf, sodass eine geschlossene Fahnenfläche entsteht. Die F. sind in ganz bestimmten Federfluren angeordnet, die zwischen sich die Federraine freilassen und am gerupften Vogelkörper deutlich sichtbar werden.
Ihrer Funktion entsprechend werden Schwung-, Deck- und Steuerfedern unterschieden ( vgl. Abb. ). Das Federkleid wird mindestens einmal im Jahr gewechselt (Mauser). Die Gesamtheit der F. eines Vogels wird Gefieder genannt. Es schützt den warmblütigen Vogelkörper vor Abkühlung, seine Flügel- und Schwanzfedern dienen der Fortbewegung. Gleichzeitig tarnen oder schmücken die F. durch Zeichnung und Farbe ihren Träger. Die Färbung des Gefieders, die in Paarungs- oder Brutzeiten wechseln kann, beruht einerseits auf der Einlagerung von Pigmenten (z.B. rot, gelb, schwarz), andererseits auf Interferenzerscheinungen, die durch die Struktur der F. hervorgerufen werden (Schillerfarben).
Feder: Die Abb. a-c zeigen die Entwicklung der Feder, Abb. d ihren Bau
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.