News: Helle Ringe um dunkle Flecken
Mark Rast vom National Center for Atmospheric Research und seine Kollegen entdeckten schließlich mit dem Precision Solar Photometric Telescope des Mauna Loa Solar Observatory auf Hawaii um acht Sonnenflecken Ringe, die im gesamten untersuchten Wellenlängenbereich heller als die Umgebung waren. Dabei stieg deren Intensität mit der Fläche des Fleckens. Allerdings blieb der Helligkeitsunterschied mit nur einem Prozent mehr Leuchtkraft als die Photosphäre recht gering. Das ist gerade genug, um zehn Prozent der fehlenden Energie des Sonnenflecks abzustrahlen.
Der Beitrag der Ringe zur Sonneneinstrahlung auf der Erde ist vernachlässigbar klein. Doch ihre Entdeckung wird trotzdem für einigen Wirbel sorgen. Denn nun sieht es so aus, daß die Wärmeströmungen um Sonnenflecken strukturierter und kraftvoller verlaufen als einige Modelle, die einen homogenen Transport der Energie durch Diffusion postuliert haben, vertragen können. "Die Ringe lassen den Schluß zu, daß Sonnenflecken entweder recht oberflächennahe Phänomene sind," sagt Rast, "oder Konvektionsströme um die Flecken transportieren die Wärme effizienter an die Oberfläche, als die Modelle zur turbulenten Diffusion vorschlagen. Ich glaube, letzteres ist der fehlende Teil in den Modellen. Solche Flüsse können eine bedeutende Rolle bei der Entstehung und dem Wachstum der Sonnenflecken spielen."
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 29.6.1999
"SOHO erspäht die Rückseite der Sonne" - Spektrum Ticker vom 16.6.1999
"Ein riesiger Fleck auf der strahlenden Weste"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Brennpunkt-Thema vom 24.4.1998
"Sonnenfleckzyklus 23"
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