Bonnie Prince Charlie: Das Gesicht des schönen Prinzen
Rekonstruktion von Bonnie Prince Charlie
Angeblich mit gerade einmal sieben Mitstreitern landete Charles Edward Stuart im Sommer 1745 in Schottland. Jahrhundertelang hatte die Stuart-Dynastie schottische und englische Könige gestellt, nun wollte er seine Familie zurück auf den britischen Thron bringen. Innerhalb weniger Wochen gewann er vor allem unter den Klans der Highlands zahlreiche Anhänger und baute ein schlagkräftiges Heer auf. Doch trotz einiger siegreicher Kämpfe scheiterte der so genannte Jakobitenaufstand, noch bevor er London erreichte – die Aufrührer wurden bei der Schlacht von Culloden im April 1746 vernichtend geschlagen. Charles floh auf den Kontinent.
Seinen anfänglichen Erfolg hatte der damals 24-jährige Bonnie (»hübscher«) Prince Charlie wohl nicht zuletzt seinem Charme und seinem gewinnenden Äußeren zu verdanken. Um die einnehmende Wirkung seines Antlitzes nachzuvollziehen und die reale Person hinter der zum Mythos gewordenen Figur zu zeigen, hat Barbora Veselá, Absolventin des Studiengangs forensische Visualisierungstechniken an der University of Dundee, sein Gesicht rekonstruiert.
Für ihre Nachbildung scannte sie zwei Totenmasken, die nach seinem Ableben 1788 gefertigt worden waren, und setzte aus hunderten dabei entstandenen Fotos am Computer ein 3-D-Modell zusammen, das sie um Teile eines Oberkörpers ergänzte. Mit Hilfe einer Software verjüngte sie anschließend das von jahrzehntelangem Alkoholmissbrauch gezeichnete Gesicht des alten Charles. Die Büste druckte Veselá in 3-D aus, überzog sie mit einer Wachsschicht und zeichnete mit Ölfarben die Gesichtszüge auf.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.