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Gefangen in der Tiefe: Methan blubbert unter arktischen Gletschern hervor

Unter schmelzendem Eis und Permafrost wartet eine böse Überraschung: Hunderttausende Jahre lang gefangenes Gas gelangt ins Grundwasser und blubbert aus Quellen an die Oberfläche.
Foto einer tiefblauen Eishöhle auf Spitzbergen.

Eishöhle auf Spitzbergen

Diese Eishöhle unter einem Gletscher auf Spitzbergen birgt ein bisher ungeahntes Geheimnis: Grundwasserquellen, die beim Abschmelzen solcher Gletscher frei gelegt werden, geben überraschend viel Methan in die Atmosphäre ab. Ein Team um Gabrielle E. Kleber von der University of Cambridge entdeckte solche gasreichen Quellen im Vorland von 78 zurückweichenden Gletschern auf der arktischen Inselgruppe Spitzbergen. Wie das Team in »Nature Geoscience« berichtet, ist das Wasser aus der Tiefe bis zu 600 000-fach mit Methan übersättigt. Bisher lag der Fokus bei den arktischen Methanemissionen auf dem tauenden Permafrost. Die Entdeckung des Methan führenden Grundwassers deutet jedoch auf weitere, womöglich vergleichbar bedeutende Quellen für das Treibhausgas in der Arktis hin.

Unter den Polargebieten vermuten Fachleute sehr viel Methan aus Kohleflözen und anderen Quellen, das sich unter einer dicken Kappe aus Eis und Permafrostboden angesammelt hat und dort gefangen ist. Schmilzt diese Kappe, kann das gespeicherte Gas aufsteigen und austreten. Wie die Untersuchung des Teams um Kleber zeigt, geschieht das anscheinend zu einem großen Teil über Grundwasserleiter. Die bilden sich im tauenden Untergrund neu und bieten dem Methan Wege an die Oberfläche. Insgesamt schätzt die Arbeitsgruppe, dass allein auf der Inselgruppe mehr als 2000 Tonnen Methan pro Jahr in die Atmosphäre gelangen. Das sei allerdings nur eine kleine Menge verglichen mit den Gasmengen, die noch unter dem tauenden Boden gefangen sind.

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